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Der Absolventenreferentin zuGEHÖRT
Susann Mayer

Und er macht sein Ding – auf dem nach 8-jähriger Comeback-Abstinenz neu erschienenen Album „Stark wie zwei", das 2008 blitzschnell an die Spitze der deutschen Charts schoss.

CD-Cover "Stark wie zwei"
CD-Cover "Stark wie zwei"
Da ist es wieder, das unverwechselbare Lindianisch – etwas schnoddrig und mit Wortschöpfungen wie „auf der Suche nach dem Gin des Lebens", mit denen Udo Lindenberg schon vor 40 Jahren den Deutschrock dauerhaft salonfähig machte und seinen über 700 Texten den Panikstempel aufdrückte.

Auf der immer noch aktuellen Scheibe greift Udo mit gewohnter Lässigkeit seine Themen wie Liebe, Lebenssinn, Altern und Tanz am Abgrund mit dem Alkohol wieder auf. Doch eine neue Nachdenklichkeit und Würde lässt aufhorchen. Hier blickt ein beinahe weise gewordener Udo auf sein intensives Leben zurück, durch das er „gerast und aus den Kurven geflogen ist".

Handgemachte exzellente Studiosounds mit oft nur sparsam eingesetzten Akustikgitarren und Drums geben der tiefgründigen Lyrik den Vorrang. Aufhorchen lässt eine neue Intensität in Udos Stimme, die weniger nuschelig-spröde, sondern frisch und ergreifend daherkommt.

Viele der aktuellen Songs knüpfen an frühere Rockballaden an, scheinen sie zu vollenden. Wie in „Gegen die Strömung" (Udopia ‘81) und „Horizont" (Phönix ‘87) beschört er die ewige Komplizenschaft. In „Ich zieh meinen Hut" dankt er, dass „du immer bei mir warst – irgendwie, wie ‘ne superstarke Melodie, die mich packte und nach Hause trug". Und in „Wenn du durchhängst" blickt er zurück auf die „Achterbahn der Welt, an der wir uns locker angestellt", zwar „ging es mal ab, mal waren wir down, aber nix hat uns umgehauen." Denn „wenn du durchhängst, gibt es nichts Stärkeres als uns zwei, wir halten fest zusammen".

Das haben anscheinend auch die Musikerfreunde wie Annette Humpe, Jan Delay, Silbermond oder Andreas Herbig bei der Produktion dieses Albums getan, das wie aus einem Guss gemacht daherkommt und vom „Spiegel" als „das wohl beste Udo-Lindenberg-Album seit drei Jahrzehnten" bezeichnet wurde.

Und so kann es Udo egal sein, „was die Schwachmaten einem so raten, das ist egal, ich mach mein Ding ..."