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André Pinkert, queo GmbH
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Per Mouseklick eine Säule vom Lingnerschloss spenden
Astrid Renger

© Verein Lingnerschloss: Blick von der Elbe auf das Schloss
© Verein Lingnerschloss: Blick von der Elbe auf das Schloss
Zu ihren Kunden gehören inzwischen eine große französische Bank, für die sie Kampagnen im Internet kreiert, und ein Thermalbad in Fairbanks/Alaska, dessen Internetportal sie überarbeitet. Aber auch einheimische Auftraggeber hat die queo GmbH aufzuweisen.

Die junge Dresdner Firma wurde 2004 von vier TUD-Absolventen gegründet, die ihre Kompetenz von Beginn an im Webbereich sahen. Für den Verein Lingnerschloss e.V. erstellten sie eine Internetseite, mit deren Hilfe inzwischen 70 000 Euro Spendengelder eingeworben wurden. Auf www.lingnerschloss.de ist unter „Spendentool“ eine detaillierte Ansicht der Nordseite des Lingnerschlosses zu finden. Ein Klick auf einen Baustein, eine Tür oder eine der vielen Säulen und schon ist es ohne großen Aufwand möglich, für das klassizistische Schloss am Elbufer zu spenden. Die möglichen Spendenbeträge reichen dabei von 50 Euro für einen einzelnen Stein bis zu vierstelligen Summen. Die anderen Ansichten des Lingnerschlosses sollen im Web folgen – queo besitzt den Auftrag bereits.

André Pinkert ist kaufmännischer Geschäftsführer von queo. „Mich haben kaufmännische Probleme schon sehr früh interessiert, da konnte man im Schulklub bereits einiges lernen. Abläufe zu organisieren, zu optimieren und mit Rechentechnik zu unterstützen, war eine andere Sache, die mich sehr gereizt hat“, erzählt der 28-Jährige aus seiner Jugend. Folgerichtig programmierte er schon im Schülerrechenzentrum und ebenso folgerichtig begann er ein Studium der Wirtschaftsinformatik. Dass er seine Heimatstadt Dresden auch zu seinem Studienort machte, hing mit gemeinsamen Plänen mit Schulkamerad Dirk Cosmar zusammen. Um ihr Studium zu finanzieren, wollten sie zusammen eine kleine Firma gründen. Zunächst probierten sich die beiden heutigen Geschäftsführer mit Haushaltswerbung und den entsprechenden Dienstleistungen aus. Das war 1998. „Schnell war uns das aber nicht mehr interessant genug. Als das Internet auch hier stärker Einzug hielt, boten wir unser selbst angeeignetes Wissen um die Gestaltung und Programmierung von Webseiten an“, erinnert sich Pinkert. Während er an seinem Diplom arbeitete, stellte sich Ende 2003 für ihn die Frage nach einem verlässlichen Einkommen. „Zuvor hatten wir viel mit Selbstausbeutung gearbeitet. Das ging als Student auch, da halten sich die Lebenserhaltungskosten im Rahmen“, sagt er heute dazu.

Gemeinsam mit Medieninformatiker Severin Taranko und Wirtschaftsingenieur Rüdiger Henke, die ebenfalls eine GbR betrieben, entstand nun die Idee, die beiden GbRs in eine GmbH umzuwandeln. Die kommenden Monate befassten sich alle vier damaligen Studenten der TU Dresden ausführlich mit Themen wie Gesellschafterversammlung, Rechnungslegung sowie finanziellen, juristischen und steuerlichen Fragen der GmbH-Gründung. „Klar gab es an der Uni auch Vorlesungen zu Unternehmensgründung und Innovationsmanagement, aber die waren doch eher auf die klassische Firmengründung im Produktionsbereich mit großen Investitionen ausgerichtet. Wir dagegen haben alle während des Studiums mit der Unternehmensgründung begonnen, uns in kleinen Schritten entwickelt, Fehler gemacht und daraus gelernt. Zudem boten wir eine klassische Dienstleistung in einem übersättigten Markt an. Wir mussten uns immer erst bewähren“, sinniert André Pinkert, „meist ergab sich aus einem kleinen Auftrag ein größerer – auf ein Werbebanner folgte eine Zeitungsanzeige und dann möglicherweise eine komplette Kampagne für das Produkt.“

Ein wichtiger Punkt ist immer eine ungezwungene Kommunikation mit dem Kunden, queo ist manchmal auch nur Gesprächs- oder Diskussionspartner. Daraus entstehen neue Ideen und Ansätze.

© queo: André Pinkert
© queo: André Pinkert
Inzwischen betreut queo verschiedene Kundenmagazine und macht einen großen Anteil des Umsatzes im Printbereich. „Zugute kommt uns dabei das Wissen aus den wirtschaftswissenschaftlichen Vorlesungen“, erläutert Pinkert weiter, „es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass in einer Crossmedia-Agentur die Mitarbeiter die Produkte verstehen, für die sie Werbung gestalten. Dies gilt insbesondere für unsere Zielgruppen aus dem Bankbereich. Ich habe einfach eine Vorstellung, wie z.B. ein Optionsschein funktioniert. Das ist ein wesentlicher Vorteil bei der Abwicklung eines Auftrages.“

André Pinkert und seine Kollegen geben ihr Wissen wieder an TUD-Studenten weiter. Im Rahmen eines Lehrauftrages des Institutes für Kommunikationswissenschaften überarbeiteten Studenten unter ihrer Anleitung den Internetauftritt der Philosophischen Fakultät.

In der Zukunft will queo aber auch in weniger naheliegenden Regionen der Welt arbeiten. Der Auftrag für das Webportal der Thermalquelle in Alaska ist ein erster Schritt nach Nordamerika. Die Verbindung zum Auftraggeber hat Markus Mager hergestellt, ehemaliger freier Mitarbeiter bei queo und TUD-Absolvent der Wirtschaftsinformatik. Hintergrund dieses Schrittes ist vor allem die Begeisterung für die Mentalität und Offenheit der Menschen dort. Drei der vier Geschäftsführer von queo haben längere Zeit in den USA gelebt. „Es gibt dort eine größere Risikobereitschaft als in Deutschland. Und sollte die Geschäftsidee nicht funktionieren, dann wird das nicht als lebenslanger Makel angesehen“, erklärt André Pinkert, „damit eine Geschäftsidee aber funktioniert, ist sehr viel Pragmatismus bei der Lösung der täglichen Aufgaben vonnöten.“

Eben diesen Pragmatismus sollten auch die Mitarbeiter mitbringen, die queo im Moment besonders im kreativen Bereich, Mediendesign und Programmierung sucht. Der Bedarf an sehr guten Mitstreitern ist gewaltig. Der vor kurzem erfolgte Schritt, die crossmedialen Dienstleistungen der queo GmbH und die damit stark verbundene Softwareentwicklung als zwei separate Sparten unter den Namen „queo media“ für die klassische Crossmedia-Agentur und „queo flow“ als Partner für individuelle Softwareentwicklungen am Markt zu etablieren, trägt erste Früchte. Zum einen wird queo nun von Bestandskunden gerade im Finanzsektor auch als solider Partner für softwareseitige Automatisierungsaufgaben gesehen und zum anderen konnten durch die dadurch mögliche fokussiertere Ansprache der Zielgruppen bereits neue Kunden wie die Volkswagen AG gewonnen werden. Die sich daraus ergebenden Synergien für das Unternehmen, aber auch für Kunden, folgen wiederum dem Motto: „queo – Ich bin in der Lage, etwas zu tun.“