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Susanne Werner
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Praxis und Weiterbildung

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Von Auslandsbewerbung bis Selbstmarketing
Dagmar Möbius

„Schlüsselqualifikationen werden im Zuge der Umstellung der Studiengänge für den Berufseinstieg der Absolventen immer wichtiger“, weiß Verena Leuterer, kommissarische Dezernentin für Studium und Weiterbildung an der TU Dresden, aus täglicher Erfahrung. Deshalb können Studierende und Absolventen im Wintersemester 2007/2008 aus über 80 Weiterbildungsangeboten des Career Network der TU Dresden wählen. Workshops zu Kommunikationstraining, Rhetorik und Zeitmanagement werden ebenso angeboten wie zu Personalführung oder Umgangsformen in der Arbeitswelt. Zahlreiche Veranstaltungen werden durch den Europäischen Sozialfonds und den Freistaat Sachsen gefördert und können kostenfrei besucht werden. Auch Seminare zu Grundlagen der Betriebswirtschaft, zum Kulturmanagement oder Kreativitätstechniken sind im Angebot. Wer sich mit dem Gedanken trägt, im Ausland zu arbeiten, kann eine Beratung zu allen Bewerbungsfragen und -standards im Ausland erhalten.

Besonders gefragt und für das Wintersemester bereits ausgebucht sind Angebote zum Berufseinstieg für Geisteswissenschaftler bzw. zu Grundlagen des journalistischen Schreibens. Die Ringvorlesungen zu den Berufsfeldern Geisteswissenschaften sowie Erziehungswissenschaften bieten eine empfehlenswerte Alternative. Das sagten sich auch Erziehungswissenschaftlerin Katja Löwe und Paula Lust, Lehramtsstudentin im 7. Semester. Beide besuchten die Auftaktringvorlesung Erziehungswissenschaften am 16. Oktober 2007. Katja Löwe, die bereits Praktika in der Jugendgerichtshilfe, im PR-Bereich und in einem Jugendverein absolvierte, nutzte erstmals das Angebot des Career Guide: „Ich erwarte Hilfe für meine spezielle Berufsorientierung und die Bewerbung.“ Paula Lust besuchte bereits im letzten Semester Career-Guide-Veranstaltungen. Für sie stehen jetzt besonders verschiedene Berufsfelder und deren Perspektiven im Mittelpunkt des Interesses.

Referent Jörg Wiesner vom Karrierenetzwerk JuKaM (Junge Karriere Mitteldeutschland) Halle/Saale hatte hoffnungsvolle Nachrichten: Laut einer jüngeren Studie zu „Pädagogen in Beruf und Studium“ (Krüger und Rauschenbach, DFG-Projekt 2001–2003) fanden im Durchschnitt alle Bewerber innerhalb von sechs Monaten ihre erste Stelle. Dabei kommen allerdings Männer, die rund ein Viertel aller Arbeit suchenden Pädagogen ausmachen, schneller in Arbeit.

Während jährlich 2000 deutsche Pädagogen aus dem Beruf aussteigen, ist die Zahl der Berufseinsteiger doppelt so hoch. Das erfordert Flexibilität, und so finden Absolventen ihre ersten Stellen am häufigsten bei gemeinnützigen Organisationen, Wohlfahrtsorganisationen oder bei öffentlichen Trägern, zu 17 Prozent in der Privatwirtschaft und rund sechs Prozent starten in die Freiberuflichkeit. „Man sollte quer denken, Vorlesungen anderer Fächer besuchen und Verbindungen herstellen, nach Neigung studieren und variable Praktika im Studium absolvieren, sich zum Beispiel in Vereinen engagieren sowie Coaching und Beratung nutzen“, empfiehlt Jörg Wiesner. Katja Löwe, Paula Lust und alle anderen Interessenten haben noch bis Januar Gelegenheit, sich über Berufsperspektiven in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Forschung, im sozialen Bereich, im Migranten- und Flüchtlingsbereich, in der Beratung oder gar im Ausland zu informieren – jeweils bei Experten aus der Praxis.

Haben sie sich für einen Weg entschieden, heißt es, sich erfolgreich zu bewerben. „Marketing in eigener Sache“ ist ein Workshop für Studierende und Absolventen aller Fachrichtungen, bei dem ein Personaltrainer wertvolle Tipps gibt und auch einmal hinter die Kulissen eines Unternehmens schauen lässt.

Sogar die Situation in einem Assessment-Center wird in einer Ganztagsveranstaltung simuliert. Die Teilnehmer üben nicht nur, sich selbst zu präsentieren oder sich in Gruppendiskussionen zu behaupten. Auch Rollenspiele und psychologische Leistungs- bzw. Intelligenztests stehen auf der Tagesordnung. „Rhetorische Selbstverteidung“ sollte man im Bewerbungsgespräch sicherlich nicht betreiben, doch im Berufsalltag kann es in bestimmten Situationen hilfreich sein, gekonnt zu kontern. Weil diese Fähigkeit nicht jedem in die Wiege gelegt wurde, bietet ein Workshop Training für schnelles, geistreiches oder auch humorvolles Reagieren in Gesprächen und Debatten.
Weitere und ausführliche Informationen zum Gesamt-Semesterprogramm Career Guide finden sich unter: http://tu-dresden.de/studium/career/careerguide