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TU Dresden, Zentrum für Weiterbildung
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Weiterbildung

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Kluge Leute sind unser Kapital
Rosa Hauch

„In den vergangenen zehn Jahren hat der Maschinenbau revolutionäre Veränderungen erfahren. Bildung ist deshalb sehr wichtig. Besonders für den mittelständischen Bereich sehe ich hier ungeheures Potenzial."

Foto: privat; Rüdiger Hauschild
Foto: privat; Rüdiger Hauschild
Rüdiger Hauschild ist gelernter Entwickler für Fertigungsmittel. Von 1986 bis 90 hat er an der Technischen Hochschule Zwickau studiert. Seine Spezialrichtung: Sondermaschinen. Sehr weitsichtig, wie sich heute zeigt. Rüdiger Hauschild hat die Erfahrung gemacht, dass die Chance für mittelständische Unternehmen darin besteht, Kleinserien zu fertigen und vor allem auch Prototypen zu entwickeln. „Dafür muss man auf der Höhe der Zeit sein, technische Entwicklungen verfolgen, flexibel sein, originell und effizient."

Fertig ist ein Fertigungsspezialist nie. Doch Weiterbildungskurse, die in der freien Wirtschaft angeboten werden, sind meist unerschwinglich für selbstständige Berufsstarter. „In der freien Wirtschaft muss ich 3500 Euro und mehr für einen 14-tägigen Kurs bezahlen. Das ist einfach nicht drin." Der Fertigungsspezialist als Angestellter ist nach einem langen Tag so fertig, dass einfach keine Zeit für Zusatzqualifizierung bleibt. Rüdiger Hauschild hat zu gleichen Teilen beides erlebt, als Selbstständiger und Angestellter immer die gleichen Erfahrungen gemacht. „Aus meiner praktischen Arbeit heraus weiß ich um meine Defizite. Diese will ich so schnell wie möglich ausgleichen, um trotz meiner Ortsgebundenheit flexibel im Beruf zu sein."

© H. Goehler; Von der 3-D-Konstruktion bis zur Fertigung (hier beispielhaft - beides ist nicht identisch).
© H. Goehler; Von der 3-D-Konstruktion bis zur Fertigung (hier beispielhaft - beides ist nicht identisch).
Am persönlichen Einsatz jedenfalls mangelt es nicht. Der Freiberger nimmt täglich zwei Stunden unter die Reifen, um sich auf seine Maschinenbauzukunft vorzubereiten. Über Gespräche und Recherchen beim Arbeitsamt ist Rüdiger Hauschild auf die Weiterbildungsmöglichkeiten an der TU Dresden aufmerksam geworden. Sein Programm heißt: „CAD-CAM-Technik für Fortgeschrittene im Werkzeug- und Formenbau". Sein Programm ist es im wahrsten Sinne des Wortes. „Zwei Wochen habe ich gebraucht, um aus dem Vorlesungsverzeichnis das herauszufinden, was mich weiter bringt. Danach habe ich mit Frau Leuterer vom Zentrum für Weiterbildung den Plan zusammengestellt. Sie hat sich dann um alles Organisatorische gekümmert."

Drei Monate lang vertiefte sich der Student auf Zeit in Highend-Systeme für Automobilbau, hörte Vorlesungen zu Spezialprogrammierungen und vieles mehr. „Manchmal waren nur drei Studenten inklusive meiner Wenigkeit da, manchmal 30. Ich habe Ansprechpartner gefunden und mich in Bücherbergen vergraben. Durch den Studentenstatus war es auch möglich, kostenfreie Systemversionen kennen zulernen. Was mir aufgefallen ist, in den Vorlesungen wird oft auf Produktionsplanungen der Großindustrie abgehoben. Eine Modifizierung für den Mittelstand wäre wünschenswert und es gibt Bedarf. Wir Mittelständler können Nischen finden. Keine Serie ohne Prototyp, ich sehe hier unsere größte Chance." Prüfungen muss Rüdiger Hauschild nicht ablegen. Gerne hätte er einen Betreuer für eine Belegarbeit gefunden, aber das übersteigt dann doch den Finanzierungsrahmen des Arbeitsamtes. Trotzdem, Rüdiger Hauschild schöpft alle Möglichkeiten aus, klüger zu werden, auch in der Verlängerung. Auf Antrag und durch Engagement des Zentrums für Weiterbildung ringt der Techniker nun zwei Monate länger mit der Theorie. Bis August heißt es üben, testen, ausprobieren und ganz viel fragen, solange die Zeit noch reicht. „Mein Ziel ist es, am 1. September eine neue Anstellung gefunden zu haben."

Fazit: „Ich empfehle diese Art der Weiterbildung auf jeden Fall. Wichtig ist, dass sich jeder einen genauen Plan aufstellt und im günstigsten Fall schon eine Aufgabenstellung mitbringt. Sonst verliert man die Orientierung in der Vielfalt der Angebote. Andere Weiterbildungen haben ein zu niedriges Ausgangsniveau. Das hätte mich nicht weitergebracht. Über das Absolventenportal kann ich ein Netzwerk knüpfen. Eine sehr interessante Option für weitere Pläne."