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Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Lindeck
Unternehmensberater für Marketing & Events
Prohliser Straße 28
01237 Dresden
Tel.: 0351-203 14 65
Fax: 0351-270 52 87
Mobil: 0172-265 73 51

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Absolventenporträts

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Kulturlogistiker und Profinetzwerker
Dagmar Möbius

Er projektierte Hochregallager und optimierte den Verkehrsfluss von Dieselameisen. Bis die Liebe zur Kultur siegte. Heute ist der Diplom-Ingenieur für Betriebsprojektierung Geschäftsführer der Dresdner Stadtfest GmbH. Unter anderem.

© Ralf Heinrich; KDL ist zum Markenzeichen für Klaus-Dieter Lindeck geworden
© Ralf Heinrich; KDL ist zum Markenzeichen für Klaus-Dieter Lindeck geworden
KDL ist vielen Dresdnern ein Begriff. Das Namenskürzel von Klaus-Dieter Lindeck ist sein Markenzeichen geworden. Sogar am Telefon meldet er sich mitunter so. Doch in welcher Funktion? Vier Visitenkarten liegen auf dem Tisch. Und es gibt noch mehr, für jede Funktion die passende. Nicht als Statussymbol, sondern zum Strukturieren. Dresdner Walzernacht. Repräsentant des Unternehmerverbandes Dresden und Region Oberelbe. Geschäftsführer der Stadtfest GmbH. Vor allem aber freiberuflicher Unternehmensberater für Marketing und Events.

Studiert hat der gebürtige Dresdner jedoch etwas ganz anderes. Nach einer dreijährigen Berufsausbildung als Werkzeugmacher mit Abitur im Sachsenwerk und anderthalb Jahren Armee begann er 1975 sein Studium in der Fachrichtung Betriebsprojektierung an der TU Dresden (TUD). Elf Seminargruppen gab es seinerzeit an der Fakultät 14 für allgemeinen Maschinenbau. „Ich war in der Seminargruppe 10", erinnert er sich. Warum er sich für Betriebsplanung entschied? „Ganz ehrlich, ich weiß es heute nicht mehr", gibt er zu, „aber etwas Praktisches, Produktives sollte es sein." Der Studienort dagegen war ganz klar: „Die TU Dresden war für mich ganz oben angesiedelt und ich wollte Dresden nicht verlassen."

Auf seine Kommilitonen ist der 57-Jährige nach wie vor sehr gut zu sprechen. Die Seminargruppe trifft sich noch regelmäßig, etwa alle fünf Jahre. „Eine gute Truppe war das, die haben viel Blaupapier für mich verbraucht", lacht er. Denn während des Studiums war Klaus-Dieter Lindeck viel in Studentenklubs unterwegs, arbeitete nebenbei im Arbeitskreis Veranstaltungen des „ZSK". So wurde der Zentrale Studentenklub abgekürzt. Seit 1973, 19-jährig, stand er in der Freizeit hinter den Plattentellern. Nun organisierte er Hörsaalkonzerte im Barckhausen-Bau, Diskotheken und Faschingsbälle mit. „Der brave Student Otto" und „Dr. Alwin Zweistein" sind zwei in dieser Zeit vom Filmklub Stativ gedrehte Filme, die das Flair der Zeit archiviert haben.

Schon bei der Übergabe des Diploms 1979 zweifelte der von ihm sehr geschätzte Professor Rockstroh (†), ob Klaus-Dieter Lindeck lange als Diplom-Ingenieur für Betriebsprojektierung arbeiten würde. Sein Faible für die Kultur hatte sich herumgesprochen. Vermittelt in die Projektierungsabteilung des „VEB Otto Buchwitz Starkstromanlagenbau Dresden" projektierte er Hochregallager und befasste sich mit der Optimierung des Verkehrsflusses für Dieselameisen. Ein erster Versuch, die Berufserlaubnis als Schallplattenunterhalter zu erhalten, scheiterte. Nicht am Fachwissen als Diskjockey. Klaus-Dieter Lindeck hatte bereits alle nötigen Einstufungslizenzen in der Tasche. Aber: „Ingenieure wurden gebraucht, da wollte man niemanden so einfach gehen lassen." Nach exakt drei Jahren und drei Monaten beendete er sein Arbeitsverhältnis im Starkstromanlagenbau. „Der Job gab mir nichts mehr", sagt er. Über die folgende kurze berufliche Etappe als Tapetenverkäufer spricht er ungern. Sie scheint nicht in einen geradlinigen Lebenslauf zu passen. Dabei lebte Klaus-Dieter Lindeck konsequent seinen Traum. Natürlich erwarb er die ersehnte künstlerische Berufserlaubnis doch noch und fuhr viele Jahre mit seinem B 1000 durchs Land. Auch an der TUD war er oft engagiert.

Dass er in die Kultur abschwenken würde, war zu Beginn seines Studiums keineswegs klar. Es hat sich ergeben. Was er gelernt hat – selbstständiges Denken und daraus folgende Entscheidungen treffen, schätzt er. „Ich weiß zwar nicht, wo die Entwicklung im Maschinenbau heute steht, aber bestimmte Systemabläufe sind immer noch gültig. Immer beginnt man mit einer gründlichen Analyse, ob für eine Veranstaltung oder für eine Fertigungshalle", meint der Freiberufler. Er gründete die privaten Dresdner Stadtradios mit, ging anschließend zum World Trade Center, war in 45 Ländern und handelte diverse Verträge für Sachsen aus.

Sein Netzwerkdenken empfahl ihn für die Organisation des 800-jährigen Stadtjubiläums von Dresden, das er mehrere Jahre managte. Seine Aktivitäten füllen Seiten. Zahlreiche kleine und große Projekte laufen parallel. Seit April 2011 ist der Veranstaltungsmanager Geschäftsführer der Stadtfest GmbH. Außerdem managt er den Gala-Ball Dresdner Walzernacht, engagiert sich für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, bereitet den Festakt zum 100-jährigen Jubiläum der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften 2012 vor und koordiniert die Aktivitäten des Unternehmerverbandes der Region. Ein großes Pensum. „Ja, die Tage sind gut gefüllt", lacht er. Denn längst ist nicht alles erwähnt, was gelegentlich im Terminplaner steht. Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Niedersedlitz, Presseclub und nicht zuletzt das jährliche Magazin für die 85 Harley-Davidson-Chapter Deutschlands. Motorradfahren ist Klaus-Dieter Lindecks Hobby, das er glücklicherweise mit seiner Frau, der Tanzlehrerin Kerstin Lindeck, teilt.

Visionen? Jede Menge. Nächstes Jahr steht das Dresdner Stadtfest unter dem Motto "Wissenschaft". "Da müsste man doch was mit der TUD ...", sinniert er und schon wieder klingelt das Telefon.