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Franziska Ramisch
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Praxis und Weiterbildung

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Studieren an der DIU: Triangel Biotech-Wirtschaft-Recht
Franziska Ramisch

„Studieren an der DIU" - diese Rubrik wird künftig Studenten und Absolventen der Dresden International University (DIU) vorstellen. Im Jahre 2003 vom damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Kurt Biedenkopf gegründet, bietet die DIU derzeit 25 interdisziplinäre Weiterbildungsstudiengänge und zahlreiche Zertifikatskurse an. Heute stellt „Kontakt-online" eine Biotech-Absolventin der TU Dresden (TUD) vor, die an der DIU ihren berufsbegleitenden Master ablegte.

© Julie Schönewolf (Fotoatelier Convex Dresden); Nadine Schmieder-Galfe bei der Absolventenfeier des DIU-Studienganges Wirtschaft und Recht.
© Julie Schönewolf (Fotoatelier Convex Dresden); Nadine Schmieder-Galfe bei der Absolventenfeier des DIU-Studienganges Wirtschaft und Recht.
Nadine Schmieder-Galfe entschied sich nach ihrem TUD-Studium für einen Aufbaumaster in Wirtschaft und Recht an der DIU und koordiniert heute im Umfeld der TU Dresden mehrere Projekte im Technologietransferbereich an der Schnittstelle von Biotechnologie, Wirtschaft und Recht.

Die 28-jährige bezeichnet sich selbst als Querdenkerin, die ihren eigenen Weg sucht, statt vorgetrampelte Pfade zu gehen. Schon immer, so sagt sie, habe sie lieber unkonventionelle Wege in der Ausbildung beschritten. Aber der Reihe nach ...

Bereits in der Schule war Nadine Schmieder-Galfe fasziniert von den Möglichkeiten, welche die moderne Biologieforschung und insbesondere die Genetik bietet, um bisher unheilbare Krankheiten zukünftig zu heilen. Deshalb studierte sie zwischen 2002 und 2008 an der TUD als eine der ersten den neu eingerichteten Bachelorstudiengang Molekulare Biotechnologie und den Master Molecular Bioengineering. Beim Bachelor spezialisierte sie sich noch auf die Genetik der Pflanzen, im Master wechselte sie dann zur tierischen Stammzellforschung. „Das Masterstudium am BIOTEC-Campus in Johannstadt war sehr international angelegt, so dass wir alle quasi ‚nebenbei’ erheblich unsere interkulturellen Kompetenzen ausbauen konnten", beschreibt Schmieder-Galfe begeistert im Gespräch mit DIU-Projektmanagerin Franziska Ramisch.

Ihr hat das internationale Umfeld so gut gefallen, dass sie im Anschluss an das Studium im soeben erst erfolgreich verlängerten Exzellenzcluster Center for Regenerative Therapies Dresden (CRTD) blieb und im Bereich Technologietransfer arbeitete. Denn sie bemerkte schnell, dass sie an der Biotechnologie vor allem die Fragen des Technologietransfers der Wissenschaft in die Wirtschaft interessierten. „In dieser Stadt gibt es unglaublich viele begeisterte Wissenschaftler, die teilweise bahnbrechende Ergebnisse in ihren Schubladen haben. Statt selbst noch mehr solcher Ergebnisse zu produzieren, interessierte mich vielmehr, dieses Wissen ‚from Bench to Bedside’ zu bringen – also aus dem Labor raus zu holen und für Patienten verfügbar zu machen", erklärt die Biotechnologin ihre Motivation. Da man im Bereich des Technologietransfers neben dem naturwissenschaftlichen Verständnis auch über umfangreiche wirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse verfügen sollte, entschied sie sich zu diesem Zeitpunkt für ein Aufbaustudium an der DIU. Sie wählte den berufsbegleitenden Master „Wirtschaft und Recht", der seit Gründung der DIU angeboten wird und in zwei Jahren Kompetenzen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft vermittelt. Von der Gründung bis zum Sanierungsfall eines Unternehmens – in dem Studium werden die Schwerpunkte Finanzierung & Sanierung, Personal, Steuern, Unternehmensgrundlagen, Wettbewerb und Verträge mit den entsprechenden Rechtsfragen und betriebswirtschaftlichen Theorien und Kompetenzen vermittelt. Und wieder traf sie im Studium auf Menschen mit vollkommen verschiedenen Hintergründen. Allein diese Erfahrung lohnt sich, so Schmieder-Galfe, noch einmal ein Aufbaustudium zu absolvieren, wenn man bereits im Berufsleben steht.

Nadine Schmieder-Galfe arbeitete zu diesem Zeitpunkt bereits bei dresden exists, der Gründerschmiede der TUD. Im Sommer letzten Jahres wechselte sie zum High-Tech Gründerfond in Bonn, um dort ihre Abschlussarbeit über die Auswirkungen der Finanzkrise auf Startup-Investments anzufertigen.

Sie kann heute Fachwissen und damit inhaltliche Verantwortung in drei Fachgebieten vorweisen und ist zudem ein ausgesprochenes Energiebündel. So wundert es kaum, dass sie momentan zwei große Projekte koordiniert: Zum einen betreut sie das EU-Projekt „Effective Technology Transfer in Biotechnology", das sich unter der Führung der TUD mit der Verbesserung des Technologietransfers von Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft befasst. Dabei will das Projekt von internationalen Partnern wie der London Business School lernen und bereits vorhandenes Wissen weitergeben, zum Beispiel an die Stadt Tartu in Estland oder nach Barcelona. In ihrem zweiten Job ist sie im Wissenschaftsmanagement am Universitätsklinikum Dresden tätig und koordiniert dort eine nationale DFG-Forschergruppe um Prof. Lorenz Hofbauer, welche in einem interdisziplinären Konsortium die Entstehung von Skelettmetastasen untersucht.

Nadine Schmieder-Galfe wird den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und hat das nächste Weiterbildungsprojekt bereits im Auge: „Wenn die TUD es mir ermöglicht, strebe ich ab kommendem Jahr eine wirtschaftswissenschaftliche Doktorarbeit an der Schnittstelle von Biotechnologie, Patentrecht und wirtschaftlichem Erkenntnisstransfer an."