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PROPHIL DRESDEN e.V.
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Institutionen und Vereine

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Stipendienerfolg mit einem Euro
Jens Bemme

„Spende mit 1.799 anderen Menschen je einen Euro und fördere so einen Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften an der TU Dresden (TUD)", titelt der Verein PROPHIL DRESDEN seit Juni 2011. Zugrunde liegt dem Spendenaufruf eine erfolgreiche Milchmädchenrechnung.

© PROPHIL DRESDEN; Die Knuffeltiere sind Maskottchen des Vereins PROPHIL DRESDEN.
© PROPHIL DRESDEN; Die Knuffeltiere sind Maskottchen des Vereins PROPHIL DRESDEN.
Das ursprüngliche Ziel war es, vor einem Jahr, zur Langen Nacht der Wissenschaften, 1.800 Menschen auf dem Campus zu überzeugen, jeweils einen Euro zur Finanzierung eines neuen Stipendiums zu spenden. Verdoppelt von Bund und Ländern würde daraus ein einjähriges Deutschlandstipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat.

Seit Oktober 2011 erhält Elisabeth Pohl ein Jahr lang das erste PROPHIL-Stipendium. Sie studiert Politik- und Kommunikationswissenschaften an der Philosophischen Fakultät der TUD.

Mit einem Euro zum Stipendium – eine "Milchmädchenrechnung"?

Nicht jeder ist bereit, einen Euro zu spenden. Fast alle, die sich an der Aktion bisher beteiligten, gaben jedoch bereitwillig mehr. „Bisher haben uns über 500 Menschen unterstützt, die meisten spendeten entsprechend des Aufrufs einen Euro. Doch auch Einzelspenden bis zu 100 Euro füllten das Spendenkonto", berichtet Nick Wagner, der Initiator der Kampagne.

Nach der ersten Sammlung in der Wissenschaftsnacht 2011 wurden neue Spendenideen ausprobiert. Ein Teil der Eintrittsgelder der Semesterstartparty für die Geistes- und Sozialwissenschaften ging an die Aktion. Professoren bemalen Taschen mit Motiven ihrer Arbeit, die anschließend versteigert werden. Nick Wagner: "Wir brauchen die Unterstützung aus den Fakultäten, die wir mit PROPHIL DRESDEN fördern wollen. Dafür werben wir intensiv bei den Professorinnen und Professoren, bei unseren Alumni und auch den Studierenden. Nur gemeinsam können wir mit neuen Ideen etwas erreichen."

© L. Liebert; Nick Wagner, Initiator der Kampagne
© L. Liebert; Nick Wagner, Initiator der Kampagne
Die aktuelle Bilanz: Bis Anfang Juli haben weniger als 1040 Menschen mehr als 1040 Euro für das neue PROPHIL-Stipendium zusammengetragen. Bis die TUD Ende Juli neue Deutschlandstipendien für das kommende Studienjahr ausschreibt, will der Verein das Spendenziel erreichen. Den Stand der Sammlung für 2012 zeigt das Spendenbarometer auf der Facebookseite.

Längst haben Nick Wagner und PROPHIL DRESDEN mit der Spendenkampagne „Mit einem Euro ein Stipendium ermöglichen" mehr bewirkt als zu Beginn geplant. Inzwischen wird die Kampagnenidee auch in anderen Städten und Universitäten kopiert. Belohnt wurde die Idee mit dem 3. Platz im bundesweiten Wettbewerb „Unigestalten" des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Mit der Anerkennung ist ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro verbunden.

Auf die Frage, ob dies nicht sogar für ein zweites Stipendium reicht, erwidert Nick Wagner: „Mit jeder Bitte um eine Spende werben wir für eine neue Stifterkultur. Überweisen wir bloß das Geld für ein weiteres Stipendium, führen wir keinen Dialog und erreichen kein Umdenken."