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Dekanat der Med. Fakultät, Öffentlichkeitsarbeit
Konrad Kästner
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Campus und Forschung

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Die MedAk ist Geschichte – die Hochschulmedizin bleibt
Konrad Kästner

Im Herbst 1993 begann in Dresden eine neue Ära in Forschung, Krankenversorgung und Lehre: Mit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und dem gleichnamigen Universitätsklinikum formierten sich zwei Institutionen, die sich in den ersten 20 Jahren ihres Bestehens in der Spitzengruppe deutscher Hochschulmedizin etablieren konnten.

Über 3.000 Ärzte und mehr als 1.100 Zahnärzte absolvierten seit 1993 ihr Studium in Dresden. Mehr als eine Million Patienten fanden stationäre oder ambulante Hilfe im Uniklinikum als Krankenhaus der Maximalversorgung.

© Medizinische Fakultät; Krebsforschung ist einer der Schwerpunkte in der Dresdner Hochschulmedizin.
© Medizinische Fakultät; Krebsforschung ist einer der Schwerpunkte in der Dresdner Hochschulmedizin.
Vor mehr als 20 Jahren fiel der Startschuss für die volluniversitäre Medizinerausbildung in Dresden. Die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus und das Universitätsklinikum können auf eine beispiellose Entwicklung zurückblicken: Heute nimmt Dresden Spitzenplätze in der deutschen Universitätsmedizin ein. Externe Geldgeber finanzieren exzellente Forschungsprojekte der Dresdner Hochschulmedizin mit zuletzt 77 Millionen Euro im Jahr 2012. Mehr als 700 zusätzliche Arbeitsplätze konnten für die biomedizinische Forschung aus diesen Drittmitteln geschaffen werden.

Leitbild der Einrichtung ist, dass das Universitätsklinikum Dresden und die Medizinische Fakultät eine gemeinsame Institution bilden, die zur Exzellenz in der Hochleistungsmedizin, der medizinischen Forschung und Lehre sowie der Gesundheitsdienstleistung für die Patienten der gesamten Region verpflichtet ist.

Die erfolgreiche Entwicklung von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum bedingen sich gegenseitig: „Erfolgreiche und richtungsweisende Krankenversorgung baut auf Kompetenz in der Forschung, um innovative Ansätze zeitnah und ohne Verluste ans Krankenbett zu übertragen. Umgekehrt bedarf es einer großen ärztlichen Erfahrung, um Ideen und Konzepte für die Medizin der Zukunft zu entwickeln“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät und gleichzeitig Direktor der Klinik für Neurologie des Uniklinikums.

Die Krebsmedizin ist ein Beispiel für ein erfolgreiches Miteinander von Forschung und  Krankenversorgung. Die Dresdner Hochschulmedizin versorgt Patienten nicht nur in einem „Onkologischen Spitzenzentrum” sondern gehört auch in der Erforschung von Krebs des blutbildenden Systems und der Strahlentherapie zu den international führenden Institutionen.

Durch die Schaffung des „Carus Consilium Sachsen“ kann der hohe Standard der Krankenversorgung auch in die Fläche übertragen werden. Ein besonders erfolgreiches Beispiel ist das „SOS-NET – Schlaganfallversorgung in Ost-Sachsen Netzwerk”. Dabei bietet das Dresdner UniversitätsSchlaganfallCentrum kooperierenden Kliniken im Raum Dresden und in Ostsachsen über das SOS-NET eine telemedizinische Beratung für Schlaganfallpatienten an.

Auch bei der Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses geht die Hochschulmedizin Dresden neue Wege. So wurde in den ersten Jahren des Bestehens das bundesweit richtungsweisende Modell „Dresdner Integratives Problem/Praxis-/Patienten-Orientiertes Lernen“ in Kooperation mit der Elite-Universität Harvard etabliert. Die Praxisnähe des Studiums griff alte Traditionen von Vorgängereinrichtungen wie dem bereits 1748 eröffneten Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-sächsischen Collegium Medico-Chirurgicum oder der 1954 gegründeten und bis 1993 bestehenden Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus auf. Bundesweite Umfragen unter den Studierenden bestätigen, dass die Hochschulmedizin Dresden auch bei der Ausbildung zu den besten und beliebtesten Einrichtungen in Deutschland gehört. Und davon profitiert auch die sächsische Bevölkerung: 62,4 Prozent des derzeitigen Abschluss-Jahrgangs stammen aus Sachsen und fast genauso viele – nämlich 61 Prozent – haben vor, nach dem Abschluss in Sachsen zu arbeiten. Die Fakultät leistet also einen wichtigen Beitrag dafür, dem drohenden Ärztemangel zu begegnen.

© Medizinische Fakultät; Im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) erlernen Studierende der Human- und Zahnmedizin der TU Dresden unter Anleitung ärztlicher und studentischer Tutoren manuelle und kommunikative Basisfertigkeiten.
© Medizinische Fakultät; Im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) erlernen Studierende der Human- und Zahnmedizin der TU Dresden unter Anleitung ärztlicher und studentischer Tutoren manuelle und kommunikative Basisfertigkeiten.

Die Anzahl der Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften stieg von 1.670 im Jahr 2011 auf 1.891 nur ein Jahr später. Hierbei wurden höchst angesehene internationale, übergeordnete Wissenschafts- und Spitzenjournale der Fachdisziplinen bedient, darunter Top-Journale wie Nature, Science, Lancet, Blood, Leukemia, Lancet Oncology, Nature Methods, Genes & Development, Nature Reviews Clinical Oncology, Nature Reviews Neuroscience, European Heart, oder Nature Biotechnology. Die Summe der ungewichteten Impactpunkte stieg von 5.340 im Jahr 2011 auf 6.400 im Berichtszeitraum, dem bisher höchsten Wert in der Fakultätsgeschichte.

Forschung und Lehre sind an der Medizinischen Fakultät in hohem Maße verzahnt. Es wurde ein Promotions-Kolleg für besonders begabte und forschungsinteressierte Studierende etabliert. Die Teilnahme soll die Doktoranden befähigen, nachfolgend an dem von der Exzellenzinitiative geförderten MD/PhD-Programm innerhalb der „Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering (DIGS-BB)“ teilzunehmen, die ihrerseits ein weiterer wesentlicher Faktor für die Exzellenz-Bewerbung mit starker Beteiligung der Dresdner Hochschulmedizin war. Durch einen intensivierten Kontakt der Studierenden mit Forschungsinhalten innerhalb des Reformcurriculums DIPOL wird den Studierenden so neben der Ausbildung zum praktizierenden Arzt auch eine Ausbildung mit stärker wissenschaftlichen Komponenten angeboten.