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Jens Bemme
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Historisch und digital – mit Tourenbüchern Sachsen erfahren
Jens Bemme

Mit Beginn der Fahrradsaison hat die SLUB Dresden historische Tourenbücher für Radfahrer digitalisiert. 

© SLUB; aus dem Tourenbuch des Gau 21 "Sachsen", 1893
© SLUB; aus dem Tourenbuch des Gau 21 "Sachsen", 1893
Die darin beschriebenen Wege, Straßen und Entfernungen sind heute weitgehend die gleichen wie vor 120 Jahren. Auf die meist im hinteren Teil der Tourenbücher verzeichneten Werbeanzeigen von Hotels, Gasthäusern, Fahrradfabriken und Fahrradläden sollten Sie sich indes nicht mehr verlassen. Diese Inserate sind trotzdem sehr interessant, denn sie „berichten" vom Beginn der Fahrradkultur in Sachsen und davon, wie Radsportbegeisterte und die profitierenden Geschäfte damals kommunizierten, um Interesse zu wecken und Kundschaft zu gewinnen.

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und wuchs die Radsportbewegung. Erste Damen-Radrennen wurden organisiert, in Leipzig entstand 1891 der Sächsische Radfahrerbund. Tourenbücher und -karten boten vor allem Streckenangaben für die Tourenplanung – anfangs noch kurz und knapp, später auch mit detaillierteren Ortsbeschreibungen und historischen Erläuterungen. Handliche Navigationsgeräte, Touren-Apps, OpenStreetMap und GPS gab es ja noch nicht.

Folgende historischen Tourenbücher finden Sie in den Digitalen Sammlungen der SLUB:


© SLUB; aus dem Tourenbuch des Gau 21 "Sachsen", 1893
© SLUB; aus dem Tourenbuch des Gau 21 "Sachsen", 1893
Doch nicht nur historische Bücher werden in der SLUB digitalisiert. Die erste Version des Virtuellen Kartenforums 2.0 bietet über derzeit 2.500 georeferenzierte Messtischblätter, weitere 3.500 Karten warten auf ihre Georeferenzierung. Dabei kann jeder helfen und den digitalen Messtischblättern selbst die richtigen Geokoordinaten mit wenigen Klicks zuordnen! Wie das funktioniert, wird in den FAQ des Kartenforums erklärt.

So lässt sich nun anhand der historischen Dresdner Messtischblätter leicht visualiseren und nachvollziehen, wie sich das Stadtbild von Dresden und das Elbtal nach und nach verändert haben. Die Recherche erfolgt mit Hilfe der Kartennavigation, einer Ortsnamens- oder einer Blattnummernsuche. Außerdem kann mit Hilfe eines Zeitschiebers der Suchzeitraum eingeschränkt werden. Eine Liste zeigt dann alle Suchergebnisse und ihre Position auf einer OpenStreetMap-Karte an.

Um die digitalen Karten genauer zu betrachten, stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um z.B. die Transparenz zu verändern, im Vollbild anzuzeigen oder mehrere Karten über- und nebeneinander zu legen, deren Reihenfolge zu ändern sowie durch Klick auf die Karten Metadaten und Originalansichten anzeigen.

Ihre Hilfe bei der Georeferenzierung und Ihre Rückmeldungen zu Fehlern der Testversion sind willkommen und wertvoll für die Entwicklung weiterer Funktionen im laufenden Projekt. Der Quellcode des Virtuellen Kartenforums wurde bereits als Open Source-Software auf GitHub veröffentlicht.