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Dresden International University
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Von einem, der auszog und wiederkam
Anja Vogler

Wuhan, das ist die Hauptstadt der Provinz Hubei in Zentralchina. Allein in der Innenstadt, dem sogenannten Stadtzentrum, leben rund 4,3 Millionen Menschen. Wuhan ist auch die Geburtsstadt und Heimat von Hongliang Li.

Für ihn sind die Größe der Provinz und die Anzahl der Einwohner vertraut. Trotzdem oder gerade deswegen ist der 35-Jährige auch ein großer Fan von Deutschland – speziell der Stadt Dresden mit ihrem überschaubaren und kulturell wertvollen Ambiente. Bereits 1998 führte ihn sein Weg das erste Mal in die sächsische Landeshauptstadt.

„Im Jahr 1998 startete ich mein Studium ‚Maschinenbau‘ mit der Fachrichtung ‚Kraftfahrzeug- und Schienenfahrzeugtechnik‘ an der TU Dresden“, erinnert sich Hongliang Li. Zur Vorbereitung auf das Studium besuchte er das damalige Studienkolleg der TUD. „Die deutschen Hochschulen besitzen durch die akademische Atmosphäre und die Bedingungen einen hervorragenden Ruf in der Welt“, erläutert Li seine Entscheidung, in einem europäischen Land zu studieren. An der TUD fand er den für ihn passenden Studiengang und erinnert sich gern an die Zeit. „Mir gefiel sehr viel. Die Studienbedingungen hier sind exzellent, die Bibliotheken hervorragend ausgestattet. Es ist eine angenehme Studienumgebung. Durch das Studium eignete ich mir ein umfangreiches technisches Wissen an.“

Die meiste Zeit verbrachte Hongliang Li mit seinen Landsleuten, die ebenfalls hier studierten. Das Studium finanzierten ihm zu dreiviertel seine Eltern, den Rest verdiente er sich in den Semesterferien. Dresden mit seinen etwas mehr als 500.000 Einwohnern war für Li vom ersten Moment an eine sehr liebreizende und vor allen Dingen ruhige Stadt. „Mir gefällt die Ordnung und Sauberkeit in Deutschland. Das Leben ist hier schon so gut geregelt, das gibt es in anderen Ländern nicht. Aber China ist und bleibt meine Heimat. Dort leben die mir vertrauten Menschen.“

© Hongliang Li
© Hongliang Li
Direkt nach seinem erfolgreichen Universitäts-Abschluss im Juni 2008 zog Hongliang Li zurück in die Volkrepublik, in seinen Geburtsort Wuhan. Am Institut für Automobil- und Verkehrstechnik an der Universität für Wissenschaft und Technik Zentralchina in Wuhan erhielt er eine attraktive Arbeitsstelle. „Die im Studium angeeigneten Inhalte und Kenntnisse sowie die praktischen Erfahrungen halfen mir beruflich sehr.“ Doch Hongliang Li war stets klar, dass er sich nach einer gewissen Zeit weiterbilden und sein Wissen erweitern möchte. „Über die Webseite des Deutschen Akademischen Austauschdiensts fand ich den Masterstudiengang ‚Fahrzeugsicherheit und Verkehrsunfallforschung‘ an der Dresden International University.“ Er war sofort begeistert.

„Im letzten Jahrzehnt führten das kontinuierliche Verkehrswachstum und die rasante Entwicklung der Automobilindustrie in China zu einer Vielzahl von Umwelt-, Ressourcen- und Sicherheitsproblemen. Obwohl die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahren sank, sterben in China noch immer mehr als 150 Personen pro Tag. Um fundamentale Verbesserungen der Probleme zu erzielen, werden nachhaltige Mobilitätskonzepte erforderlich sein. Die Fahrzeugsicherheit spielt als ein Kernelement des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes neben Emissionen und Verbrauch eine wichtige Rolle. Zudem leistet die Unfallforschung den Beitrag für Verkehrssicherheit, Unfälle zu vermeiden beziehungsweise die Unfallfolgen zu reduzieren. Die stetige Reduzierung der Zahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr bleibt eine dauernde Herausforderung. Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, meine weiteren Studien auf den Masterstudiengang ‚Fahrzeugsicherheit und Verkehrsunfallforschung‘ auszurichten.“

Gesagt, getan. Im April 2015 kehrte Hongliang Li nach Dresden zurück und staunte, wieviel sich verändert hat. „Der Hauptbahnhof wurde saniert, es gibt die Centrum Galerie, neue Gebäude am Postplatz und vieles mehr.“ An der DIU fand er, wie bereits an der TU Dresden, den richtigen Ort für seine Qualifizierung. „Die Lehre hier wird von Professoren der TUD mit wissenschaftlichen Kompetenzen sowie Praktikern mit langjähriger Berufserfahrung aus namhaften Unternehmen durchgeführt. Genau das Richtige für mich und meine Ansprüche an eine interdisziplinäre akademische Weiterbildung.“

Hongliang Li ist über seinen Weg froh und empfiehlt diesen gern weiter. „Die Auslandserfahrung ist hochattraktiv und bietet auch für die individuelle Karriere klare Vorteile. Sprachkenntnisse, Kontakte und eine fremde Kultur bereichern den Erfahrungsschatz.“

Sein Weiterbildungsstudium möchte er im Frühjahr 2017 mit dem Master of Science in Vehicle Safety and Traffic Accident Research (VSTAR) erfolgreich abschließen. Und dann? Geht’s zurück nach Wuhan.