Artikelsuche

Rubrik: Autor:

Institut für Soziologie
Lehrstuhl für Mikrosoziologie
René Krempkow
Tel.: 0351 463-35311
Mandy Pastohr
Tel.: 0351 463-37641

Weiterbildung

Url senden | Seite drucken

Großes Potential für universitäre Weiterbildung:
Rene Krempkow

Absolventen der TU Dresden (TUD) haben eine deutlich höhere Weiterbildungsbeteiligung als Personen anderer beruflicher Qualifikationen. Insgesamt haben 70 Prozent der Absolventen ein bis fünf Jahre nach Studienabschluss an mindestens einer Weiterbildung teilgenommen.

Über die Hälfte der Absolventen plant zudem, sich in den nächsten zwei Jahren beruflich weiter zu qualifizieren. Damit war dies die häufigste der geplanten beruflichen Veränderungen, die noch vor Aufstiegsambitionen und größerer Arbeitsplatzsicherheit genannt wurde. Dies sind Ergebnisse einer Studie zu Weiterbildungspotential und Hochschulbindung an der TUD. Deren Grundlage sind die in den Jahren 2000 bis 2002 durchgeführten Befragungen von über 1600 Absolventen und über 1200 Studenten aller Fächer.

Zusätzlicher Weiterbildungsbedarf lässt sich aus Diskrepanzen zwischen im Beruf geforderten Kompetenzen und deren Vorhandensein bei Studienabschluss folgern. Besonders große Defizite zeigen sich bei wirtschaftlichem Denken, Verhandlungsgeschick und Planungsfähigkeiten, jedoch kaum bei Fachkenntnissen. Wirtschaftliches Denken und die Fähigkeit zur Teamarbeit sind auch die beiden Kompetenzen, die (neben praktischen Erfahrungen) am stärksten das Bruttoeinkommen der Absolventen 12 Monate nach Studienabschluss steigern. Dies zeigte eine im Juli 2003 vorgelegte Analyse der Bestimmungsgründe beruflichen Erfolges.

Die Untersuchungen zur Weiterbildung wurden im Kontext von Analysen zur Hochschulbindung durchgeführt. Denn je stärker Absolventen möglichst schon im Studium an die Hochschule gebunden werden, desto eher werden sie Weiterbildungen nutzen, Kooperationspartner und Auftraggeber für Forschungsprojekte oder Multiplikatoren für ein gutes Image der TUD sein. Im Gegenzug können Absolventen vom Wissenstransfer der Universität profitieren. Um Absolventen gezielter ansprechen zu können, wurden potentielle Einflussfaktoren auf die Absolventenbindung untersucht. Die mit Abstand stärkste Bedeutung hat (wie in einer ähnlichen Studie aus Hannover) die Einschätzung der Studienqualität. Zusätzlich wurden daher Einschätzungen von Studierenden und Absolventen zur Studienqualität verglichen. Es zeigte sich, dass Absolventen zwar im Rückblick generell milder urteilen. Die Rangfolge der positiv bis kritisch eingeschätzten Aspekte ist jedoch fast dieselbe. Als zentrales Ergebnis kann daher wie in der Hannoveraner Studie formuliert werden: „Positive Erfahrungen mit der Qualität der Lehre (...) sind eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Absolventenmarketing." Anhand einer Typologisierung der Befragten kann eine zielgruppengerechte Ansprache mit Maßnahmen zur Absolventenbetreuung und Qualitätsentwicklung erfolgen. Eine solche Typologisierung wurde in der Dresdner Studie vorgenommen und mögliche Schlußfolgerungen abgeleitet.

Der komplette Bericht kann im Internet eingesehen werden unter: Absolventenstudien