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Jochen Großmann
Großmann Ingenieur Consult GmbH
Tiergartenstr.48
01219 Dresden
Tel.: 0351 478780

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Absolventenporträts

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Vielseitigkeit als Konzept
Astrid Renger

Fächerübergreifend denkt und arbeitet Maschinenbau-Absolvent Jochen Großmann. Das verlangt er auch von seinen Mitarbeitern. Jeder muss in mindestens zwei der neun Fachbereiche arbeiten – vom Bodenmanagement bis zur Technischen Informatik.

© privat; Maschinenbau-Absolvent Jochen Großmann
© privat; Maschinenbau-Absolvent Jochen Großmann
Fächerübergreifend denken und arbeiten – unter diesem Motto stehen wohl alle Projekte, die Jochen Großmann in seinem Arbeitsleben begonnen hat. Diese Herangehensweise bestimmte bereits sein Studium an der TU Dresden. Von 1978 bis 1982 studierte er sowohl Thermischen und Hydraulischen Maschinenbau als auch Informationsverarbeitung. Er ist noch heute dankbar dafür. In der Promotion beschäftigte er sich mit der Automatisierung von Kernkraftwerken und in der Habilitation mit der energetischen und ökologischen Bewertung und Optimierung von verfahrenstechnischen Prozessen.
Zu den Gründen für diese thematische Vielfalt in seinen wissenschaftlichen Arbeiten erläutert er: „Darin spiegelte sich auch eine gesellschaftliche Entwicklung sowie die Weitsicht der Doktorväter wider. 1982, zu Beginn der Promotion, waren Kernkraftwerke ein großes Thema und 1985 der Umweltschutz, auch wenn in der DDR immer das Geld fehlte, die Forschungsergebnisse in Sachen Umweltschutz umzusetzen.“
Auch aus diesem Grund hat Jochen Großmann seine Doktorväter in sehr guter Erinnerung behalten: Dr. Peter Besch von der Automatisierungstechnik und Prof. Herbert Munser von der Energieanlagentechnik der TU Dresden sowie Prof. Fratzscher von der TH Merseburg. „Ich wurde gefordert und gefördert. Ich wurde zu Tagungen ins In- und Ausland mitgenommen. Alle meine Doktorväter haben mich mit ganzer Kraft unterstützt und waren stolz über jeden Erfolg. Es waren stets unsere Erfolge.“
1989 wurde Jochen Großmann die Leitung des Fachbereichs Umweltschutz am ORGREB-Institut für Kraftwerke übertragen. In dieser Funktion arbeitet er an einem Luftreinhaltesystem für Dresden. Seinen Vorgesetzten am ORGREB machte er auch klar, dass er nur nach eigenem Zeitregime arbeiten würde, weil ein Ingenieur schließlich einer kreativen Tätigkeit nachgeht – eine Herangehensweise, die er auch heute noch für alle Mitarbeiter seiner Firma GICON gelten lässt.
Mit anfangs zehn Mitarbeitern wurde 1994 das Unternehmen GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH gegründet. Heute hat das Unternehmen neun Fachbereiche – Boden- und Grundwassermanagement, Anlagenplanung, Genehmigungsverfahren, Sicherheitstechnik, Technische Informatik, Umweltmanagement, Verfahrenstechnik, CAD/GIS – und rund fünfzig Mitarbeiter. Wie das geht? Jochen Großmann: „Jeder Mitarbeiter kann und muss in mindestens zwei Bereichen arbeiten. Das ist uns sehr wichtig.“ Diese Flexibilität der Mitarbeiter ist ebenso Teil der Firmenphilosophie wie die inhaltliche Breite. Wichtig sind Jochen Großmann auch ein gutes Arbeitsklima und flache Hierarchien. Besonders stolz ist er darauf, dass bisher fast niemand – es sei denn aus Altersgründen – die Firma verlassen hat.

Eine ganze Reihe jüngerer Mitarbeiter fand bisher den Weg über Praktika und Diplomarbeiten zum Unternehmen. Sie kamen vor allem von der TU Dresden und der Universität Cottbus, mit denen die Firma Kooperationsverträge hat. Das ist für ein Ingenieurbüro dieser Größe keineswegs eine Selbstverständlichkeit: „Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen gibt unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, für den Austausch zwischen Theorie und Praxis zu sorgen.“ Auch die Zusammenarbeit mit Behörden, Ministerien, Städten und Gemeinden sowie Firmen, die sich neu ansiedeln möchten, brachten und bringen einen großen inhaltlichen Austausch und immer neue fachliche Aufgaben. Inzwischen gehören selbst Öffentlichkeitsarbeit und Mediation in Krisensituationen zu den Leistungen von GICON – ein fächerübergreifendes Angebot eben.