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Dresden - Stadt der Wissenschaften
Susann Pfeiffer
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Wo Elemente sich verbinden ...
Susann Mayer

... entsteht die „Stadt der Wissenschaft 2006" mit ihren vielen Facetten. Forscher zahlreicher Wissenschaftseinrichtungen bieten immer wieder der Dresdner Bevölkerung die Gelegenheit, ihnen über die Schulter zu schauen.

Foto: Archiv TUD; Wo Elemente sich verbinden, enststehen neue Formen ...
Foto: Archiv TUD; Wo Elemente sich verbinden, enststehen neue Formen ...
So war es auch im Juli, bei der „3. Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften", wo sich Experimente zum Selbstprobieren mit Wissenschaftsshows oder Vorträgen und Führungen abwechselten.

Den Auftakt im Hörsaalzentrum der TU Dresden machte die Preisverleihung des Schülerwettbewerbs „Auf den Spuren von Wissenschaft in Dresden". Ziel war es, Schüler der 8. bis 12. Klasse spielerisch an die Wissenschaften heranzuführen. Die diesjährige Aufgabenstellung hieß: „Entwerft eine Wissenschaftsrallye!", die Überraschungs- und Lerneffekte aus der Mathematik, Physik, Chemie und Biologie und deren Experimente anschaulich zeigen sollten. Hervorgegangen ist dieser Schülerwettbewerb aus den Bewerbungsaktivitäten der Stadt Dresden als „Stadt der Wissenschaft 2005", die knapp scheiterten, in diesem Jahr aber den Titel für 2006 holte. Das Motto „Wo Elemente sich verbinden" impliziert die Vernetzung von Wissenschaft mit der Stadt Dresden, ihrer Wirtschaft, Kunst und Kultur. Im Vorfeld der Bewerbung wurde das Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften" gegründet - diesen Titel verwendeten die Akteure als Ansporn und Programm.

„Kontakt-online" wollte wissen, was dahinter steckt und befragte Susann Pfeiffer, TU-Absolventin und Koodinatorin des Netzwerkes.

Womit konnte die Stadt Ihrer Meinung nach überzeugen?

Erst einmal mit ihrer langen Tradition vor allem in Naturwissenschaften und Technik. Dresden verfügt über die vielfältigste Wissenschaftslandschaft Ostdeutschlands: acht Hochschulen, drei Max-Planck-, vier Leibniz- und zehn Fraunhoferinstitute. Hinzu kommen Einrichtungen für Technologietransfer, zahlreiche Unternehmen, die sich mit Forschung beschäftigen sowie Netzwerke und Kompetenzzentren. Das zieht die Wirtschaft in die Region und beflügelt die Stadtentwicklung. All dies, eingebettet in die einmalige Kulturlandschaft, und die große Neugier und Offenheit in der Bevölkerung hat Dresden überzeugen lassen.

© Logo: die Lange Nacht der Wissenschaften
© Logo: die Lange Nacht der Wissenschaften
Auf dieser Basis hat Dresden als „Stadt der Wissenschaft 2006" einen Veranstaltungsplan für das Jahr 2006 zusammen gestellt, welcher sieben zentrale Zielen beinhaltet: Nachwuchsförderung, Präsentation der Dresdner Wissenschaftspotentiale, Wissenschaft auf Abwegen, Wissenschaft international, Wissenschaft mit künstlerischen Mitteln, Zukunftsvisionen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und Wissenschaft mit künstlerischen Mitteln.

Dieses Programm richtet sich auch und gerade an Bevölkerungsgruppen, die sonst nicht mit Wissenschaft in Berührung kommen. So werden die Dresdner Anfang 2006 dazu aufgerufen, ihre Zukunftsvisionen und Wünsche an die Wissenschaft in Dosen zu verpacken und abzugeben, denn Dresden ist nicht längst nicht mehr das „Tal der Ahnungslosen"; 2006 wird es zum „Tal der Ahnungsdosen". Die Botschaften werden veröffentlicht und aus den Dosen kreieren die Studenten der Kunsthochschule eine Installation für den "Wissensdurst" der Dresdner Bürger. Diese Installation ist gleichzeitig Bühnendekoration für die "ErkennBar" – eine wissenschaftliche Strandbar im Juli und August an den Elbwiesen. Dort laden Experimentalvorträge, Filme und Diskussionsforen in entspannender Atmosphäre zur Tuchfühlung mit Wissenschaft ein. Neben solchen Events sind Kinderuniversität und Seniorenakademie, Lange Nacht der Wissenschaften und Schaufenster der Wissenschaft nur wenige von vielen Verbindungen.

Was konkret hat Dresden von dem Titel?
Natürlich die Ehre und die Bestätigung dafür, dass wir mit dem Stichwort „Innovation aus Tradition" den richtigen Weg eingeschlagen haben. Und eine Grundlage dafür, dass Dresden gleichbedeutend mit Wissenschaft in Verbindung gebracht wird wie schon seit langem mit Kunst und Kultur. Für dieses Bemühen schafft der Titel auch Voraussetzungen für die Zeit nach 2006. Wir erhalten ein Preisgeld in Höhe von 125.000 Euro. Das Geld wird eingesetzt für die oben genannten Formate wie „Tal der Ahnungsdosen" und „ErkennBar" und für Veranstaltungen, die sich dem Ziel der Nachwuchsförderung gewidmet haben.

Im Jahr 2006 ist Dresden nicht nur „Stadt der Wissenschaft", sondern feiert auch sein 800-jähriges Stadtjubiläum. Wie bringt man das zusammen?
Die 800-Jahr-Feier blickt einerseits auf eine traditionelle Stadtgeschichte mit ihren verschiedenen Epochen in Form des Festumzugs zurück. Gleichzeitig soll ein Ausblick auf die Entwicklungspotentiale der Stadt gegeben werden – mit einem auf Intention des OB Ingolf Rossberg entwickelten Format „ZukunftsWerk Stadt". In dessen Ergebnis soll ein „ZukunftsBild" von Dresden entstehen – auf den Gebieten Kunst und Kultur, Bürgerschaft, Wirtschaft, öffentliche Einrichtungen und natürlich der Wissenschaft. Wir werden einen Uniwettstreit veranstalten, bei dem Studenten der Partnerstädte Dresden in einer Experimental-Quiz-Show gegeneinander antreten und das Publikum entscheiden lassen, wer am besten abschneidet. Mit "Faszination Technologie" wollen wir unterschiedliche Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft präsentieren – von Stiftungslehrstühlen bis zu Kompetenzzentren und damit dem Thema "Existenzgründung" einen weiteren Anschub geben. Die „Schaufenster der Wissenschaft" zeigen mit wissenschaftlichen Experimenten und Exponaten in den Kaufparks unserer Stadt, auf welchem aktuellen Forschungsstand wir uns in Dresden bewegen. Und letztlich wird mit dem Schülerwettbewerb „Auf den Spuren von Wissenschaft in Dresden" der Gedanke der ZukunftsWerk Stadt Dresden fortgesetzt.

Hat der Titel ganz konkrete Auswirkungen auf die TUD?
Natürlich ist allein wegen ihrer Größe und Ausstrahlung an erster Stelle die TU Dresden zu nennen. Aber auch die anderen Hochschulen wie HTW oder die Kunsthochschule und nicht zu vergessen die außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben einen entscheidenden Anteil an der erfolgreichen Umsetzung des Konzepts. Gemeinsam erarbeiteten sie die Bewerbungskonzepte mit und liefern mit dem Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften" eine tragfähige Organisationsstruktur. Und gerade diese Kooperationsform hat sich bereits bewährt und auch dazu beigetragen, dass Dresden die "Stadt der Wissenschaften 2006" ist.

Vielen Dank, Frau Pfeiffer!