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Europäisches Projekt Center (EPC)
Martin Landgraf
01062 Dresden
Tel.: 0351 463-39741

martin.landgraf@tu-dresden.de

Weiterbildung

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Mit RUISNET lernt Europa voneinander
Astrid Renger

RUISNET heißt "Regional University Enterprise Strategies Network". Es ist ein Projekt, bei dem Universitäten und andere Forschungseinrichtungen aus insgesamt zehn Ländern und Regionen zusammenarbeiten. "Ziel ist es, Kooperationen dieser Institutionen und der Wirtschaft zu fördern und stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Hintergrund ist, dass solche Kooperationen Einfluss auf das öffentliche Leben, den Arbeitsmarkt und wirtschaftliches Wachstum haben und dass in diesem Bereich europäische Regionen voneinander lernen können und sollen," erläutert Martin Landgraf, RUISNET-Projektkoordinator an der TU Dresden. Gefördert wird dieses Projekt teilweise durch Mittel des EU-Programms INTERREG IIIC über einen Zeitraum von drei Jahren. Unterstützung erhält Martin Landgraf auch vom Zentrum für Weiterbildung und dem Media Design Center der TU Dresden.
Ein wesentlicher Teil des Projektes ist die Erfassung von sogenannten good practice-Beispielen in einer Datenbank als Teil einer Internetplattform. Diese Internetplattform wird in Zukunft Recherchen nach verschiedenen Gesichtspunkten wie Finanzierung oder Projektpartner ermöglichen. Vertreter aus verschiedenen Regionen haben sich bereits mehrmals getroffen, um den Fragebogen zur Erfassung der good practice-Beispiele zu erarbeiten und sich über die Strukturierung der Internetplattform zu verständigen. Martin Landgraf: "An dieser Stelle treffen sehr verschiedene Mentalitäten aufeinander und das ist immer eine Herausforderung. Die europäische Verständigung ist selbstverständlich ein wichtiger Aspekt dieses Projektes."
Die Aufgabe des Projektteams an der TU Dresden besteht im Moment darin, die Beispiele für eine gute Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen im Umfeld der TU Dresden zu sammeln und aufzubereiten. Eines dieser Beispiele ist die Dresdner Sommerschule Mikroelektronik. Studenten, Absolventen und Promovierte vor allem der Fachrichtung Elektrotechnik können sich vier bis sechs Wochen lang mit verschiedenen Unternehmen der Mikroelektronikbranche im Dresdner Raum vertraut machen und mit Führungskräften in Kontakt treten. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen zahlreiche Möglichkeiten für Praktika und Diplomarbeiten, aber auch für Forschungsprojekte und den Berufseinstieg nach dem Studium.
Dass diese Art der Kooperation zwischen Universitäten und Wirtschaftsunternehmen vergleichsweise einfach auf andere europäische Regionen übertragbar ist, war ein wichtiges Kriterium, dieses Beispiel für die Datenbank auszuwählen.

Die Übertragbarkeit ist überhaupt einer der Kernaspekte für den Aufbau der Datenbank. "Nur wenn wir uns in der Aufbereitung der Projekte von regionalen Bedingungen lösen können, werden die Projekte auch für andere Partner im europäischen Raum interessant." erläutert Martin Landgraf. Ein weiteres Projekt, dass seinen Platz in der Datenbank finden wird, ist Dresden exists. Es unterstützt Absolventen bei der technologieorientierten Unternehmensgründung mit Coaching durch Experten, Hilfe bei der Finanzierung der Gründung und durch Gründerforen, in denen sich die neuen Unternehmer gegenseitig austauschen und unterstützen können.
Bereits 111 Fallbeispiele haben die beteiligten Projektpartner der verschiedenen europäischen Regionen bereits zusammengetragen. Eine Auswahl von insgesamt 480 Projekten wird angestrebt. Die Zusammenstellung der good practice-Beispiele soll im Juni 2006 abgeschlossen sein. Dann werden die Daten nach Stichworten und Suchkriterien ausgewertet und auf der Internetplattform (extranet.ruisnet.com) für Interessierte zugänglich sein. Abschließend erhalten die besten dieser Projektideen den University Industry Prize.
Für die Datenbank können noch Projekte eingereicht werden. Sie sollten eine Kooperation zwischen einer Universität oder einer anderen Forschungseinrichtung und einem Wirtschaftunternehmen beinhalten und thematisch unter den Stichworten Innovation, klein- und mittelständige Unternehmen und Region, Weiterbildung und Arbeitsmarkt oder technologieorientierte Unternehmensgründungen einzuordnen sein.