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Weiterbildung

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Know-how für Mittelständler
Astrid Renger

"Viele mittelständische Unternehmen machen im Moment die Erfahrung, dass ihre bestehende Finanzierung wegbricht und sie sich neue Partner suchen müssen", erläutert Maja I. Berndt, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Berndtkonzept die Situation vieler sächsischer Mittelständler. Sie möchte das Verständnis und die Bereitschaft wecken, dass die Unternehmer langfristig ihre Finanzpartner mit in ihre Unternehmensplanung einbeziehen. Und dazu gehört in erster Linie, das Unternehmen transparent zu machen. "Hier stoße ich immer wieder auf Vorbehalte, gerade auch bei älteren Unternehmern und kleinen Firmen," erläutert Maja I. Berndt.

"Bankenreporting und Finanzierung im Mittelstand" ist das erste Thema in der Vorlesungsreihe für den Mittelstand im Rahmen der Mittelstandsuniversität der TU Dresden. Die Vorbereitung einer eigenen Bankenpräsentation, der Businessplan und die Anforderungen von Finanzpartnern an ein solches Bankenreporting werden ebenfalls Schwerpunkte dieser Veranstaltung sein. Maja I. Berndt bringt Erfahrungen aus über 25 Jahren Tätigkeit in verschiedenen Banken mit: "Ich kann die Unternehmer beraten, was ein Kreditinstitut vom Unternehmer erwartet. Das ist natürlich abhängig von der Branche und der Größe des Unternehmens, aber auch vom Anlass für das Gespräch: Sanierung, Ausweitung des Geschäftes oder Neugründung." Um diesen vielschichtigen Randbedingungen Rechnung zu tragen, werden die Teilnehmer nach einer Einführungsvorlesung in kleinen Gruppen an eigenen praktischen Beispielen arbeiten.

Um ganz praktische Probleme geht es auch bei der Unternehmensnachfolge, einem weiteren Thema der Vorlesungsreihe. Dazu erläutert Diplomkaufmann André Henschke, Henschke Consulting Dresden: "In über 60 Prozent der sächsischen Unternehmen steht in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein Geschäftsführerwechsel an. Dann müssen die gesamten Kompetenzen übertragen werden." Nach seinen Erfahrungen liegen in den ostdeutschen klein- und mittelständischen Unternehmen die Kompetenzen oft bei einem Geschäftsführer, der als Fachmann seit 1990 in die Erfahrungen der Geschäftsführung hineingewachsen ist. Die Verbindungen zu den Finanzinstituten, zu den Kunden, die fachlichen und Marktkenntnisse sind oft in einer Person konzentriert. Für die Übertragung der Geschäftsführung sollte man deshalb fünf bis zehn Jahre - vom Beginn der Suche nach einem Nachfolger bis zur Übergabe - einplanen, ergänzt André Henschke. Gescheiterte Geschäftsführerwechsel waren in der Vergangenheit oft Grund für den Konkurs eines Unternehmens. André Henschke: "Über den täglichen Aufgaben wird die längerfristige Planung häufig aus den Augen verloren. Aber selbst Wirtschaftsinstitutionen befassen sich kaum mit Geschäftsübernahmen. Für Sachsen liegt dazu keine Studie vor." In der Veranstaltung informiert und berät mit André Henschke die Teilnehmer deshalb rund um rechtliche, steuerliche und betriebswirtschaftliche Fragen zum Thema Unternehmensnachfolge.

Weitere Themen der Vorlesungsreihe sind Unternehmensorientiertes Marketing, Vertriebsaufbau und ?Controlling sowie Unternehmensführung und Vergütung. Die Themen sind auch einzeln belegbar. Um die Vorlesungsreihe möglichst konkret und praxisnah gestalten zu können, werden von den Teilnehmern im Vorfeld Fragen und Wunschthemen, sowie allgemeine Angaben zu Unternehmen und Branche erbeten.