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Sächsisches Staatsministerium des Inneren, Referat Geobasisinformation und Vermessung
Klara Töpfer
Tel.: 0351 5643423

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Geodätin Klara Töpfer: Die richtige Mischung im Studium
Mareike Huisinga

© privat
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Schon als sie in die Schule ging, gehörten Mathematik und Geographie zu ihren Lieblingsfächern. „Das Logische hat mich fasziniert. Probleme zu erkennen, um sie dann zu lösen, fand ich besonders interessant“, sagt Klara Töpfer heute rückblickend und muss dabei ein wenig schmunzeln. Folgerichtig hat sie sich für das Studienfach Geodäsie entschieden. „Es ist eine gute Mischung aus Mathematik und Geowissenschaften, nämlich nicht nur reines Mathewissen wird vermittelt, sondern der Studiengang ist anwendungsorientiert.“

Also immatrikulierte sie sich 1985 an der TU Dresden (TUD). Die Auswahl der Uni fiel ihr nicht weiter schwer, denn nur in Dresden konnte man damals dieses Fach studieren. Deshalb zog sie von Sömmerda/Thüringen nach Sachsen. Eine gute, profunde Grundausbildung habe sie an der TUD erhalten. Allerdings wurden bestimmte Bereiche nur teilweise oder gar nicht gelehrt, wie zum Beispiel Liegenschaftskataster und Bodenordnung, was mit dem damaligen Umgang mit dem Eigentum in der DDR zusammenhing.

Um dieses Manko nachzuholen und sich gleichfalls für den höheren Dienst zu qualifizieren, hängte sie an ihr Studium noch ein zweijähriges Referendariat an, das sie in der Bezirksregierung Hannover absolvierte. „Das Grundniveau meiner Ausbildung war durchaus vergleichbar mit dem der Absolventen, die im Westen studiert haben“, urteilt sie im Rückblick.

1993 beendete sie ihr Referendariat für den höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst und ging wieder zurück nach Dresden. Denn dort konnte sie in der Vermessungsverwaltung anfangen. Heute arbeitet die 41-Jährige als Referentin für Geobasisinformation und Vermessung im Staatsministerium des Inneren. Dabei ist sie für das Kostenrecht für Katastervermessung und Geobasisdaten verantwortlich. Zu deutsch: Die Diplom-Ingenieurin für Geodäsie errechnet die Kosten für die Abgabe von Landkarten und digitalen Geodaten. Dabei arbeitet sie teilweise auch mit Kollegen anderer Bundesländer zusammen. Jedoch sagt sie: „Es ist eine reine Verwaltungs-Tätigkeit und hat mit meinem Studienfach nur sehr wenig zu tun.“ Das muss ja auch nicht so bleiben, denn in der sächsischen Verwaltung gilt das Rotationsprinzip. Klara Töpfers Wunsch: „Ich möchte gerne wieder mehr in den Bereich Vermessung, also ins Technische.“ Ihr ausgesprochenes Ziel: Verantwortung im Referat für Liegenschaftskataster und Landesvermessung zu übernehmen. Berufliche Kontakte zu ihrer ehemaligen Alma Mater hat sie eher weniger. „Mal kommen wir zu einem Fachgespräch zusammen oder einzelne Projekte werden mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt, das ist aber selten.“

Im Vergleich „damals-heute“ seien die Anforderungen an einen Geodäsie-Absolventen größer geworden, schätzt Töpfer ein. Der Grund: „Die aktuelle Arbeitsmarktsituation für Geodäten ist eher schlecht.“ Das liege zum einen an der stagnierenden Baukonjunktur, zum anderen kämen Absolventen nur noch schlecht in der Verwaltung unter, da es hier einen Einstellungsstopp gebe. Deshalb reiche es nicht aus, sich ausschließlich mit Fachwissen zu bewerben. „Gute Englischkenntnisse und eine gewandte Ausdrucksweise in der Muttersprache sind Grundvoraussetzungen.“ Nicht selten müsse der Geodät auch nach neuen Berufsfeldern suchen, zum Beispiel im Bereich Bilderkennung in der Medizinforschung.

Klara Töpfer ist nicht nur im Beruf gefordert. Zu Hause warten noch Una und Lea, ihre zwei kleinen Töchter. Wie sie Job und Familie unter einen Hut bekommt? „Das geht nur mit der Unterstützung meines Mannes und mit einer guten Organisation“, antwortet die Geodätin spontan. Wenn sie dann mal Freizeit hat, nutzt sie jede Minute, um mit ihrer Familie zusammen zu sein. „Früher habe ich das kulturelle Leben in Dresden genossen, das ist jetzt etwas in den Hintergrund gerückt.“ Momentan sind Kastanien sammeln, Schwimmbad und Abenteuerspielplatz angesagt. Am Wochenende unternimmt die Familie Ausflüge in die Umgebung, bevorzugt in die Sächsische Schweiz, die Dresdener Heide, das Elbtal. Auch die Reiseziele von Klara Töpfer haben sich familienbedingt etwas verändert. Während es sie früher in die weite Welt zog, bleibt die Familie jetzt lieber in Deutschland, um zum Beispiel im Spreewald oder in Mecklenburg Urlaub zu machen. Klara Töpfers Kommentar: „Auch schön!“