Büro für kunst::historische Beratung
Dr. phil. Katja Lindenau
Tieckstr. 4
01099 Dresden
0172-7955790
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Absolventenporträts | |
Zwischen Archiv und Stadtrundgängen |
Forschung ist nicht trocken. Archive sind es erst recht nicht. Kunsthistorikerin Katja Lindenau träumte früher von einer Arbeit im Museum. Dann promovierte sie über Bier und Brauwesen. Das Thema war Zufall. Doch ihre Forschungsergebnisse macht sie heute gelegentlich für Interessierte erlebbar. Ansonsten recherchiert sie zum Beispiel für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Studieren wollte sie unbedingt. Sprachen oder Lehramt? „Hauptsache nicht so weit weg von der Heimat“, dachte die gebürtige Erlabrunnerin nach dem Abitur. Sie entschied sich für Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik. Nach einem erfolgreichen Eignungsgespräch im Sommer 1994 startete Katja Lindenau ihr Studium an der TU Dresden. „Leipzig wäre auch in Frage gekommen, aber in der Kunst- und Kulturstadt Dresden erschien mir die Aussicht, mit einer ‚brotlosen Kunst‘ mein Geld zu verdienen, noch am größten“, lacht die 33-jährige.
Mit der Kunst verband sie weniger praktisch-künstlerische Ambitionen, als vielmehr die Perspektive des distanzierten Betrachtens, des Einordnens in Kontexte, in die Geschichte. Das Interesse an Vergangenem und das Weiterwirken der Geschichte in die heutige Zeit ließen sie das Nebenfach mittelalterliche Geschichte wählen. Ein Auslandssemester an der Universität Bologna entschädigte für die bis dahin vernachlässigte Sprachpraxis. Erzählt Katja Lindenau über ihre Studienzeit, leuchten ihre Augen: „Man spürte die persönliche Begeisterung der Professoren für ihr Fach.“ Nicht nur bei den Exkursionen. Wertvoll fand sie den breiten Überblick der Kunstgeschichte, den die Dozenten aufgrund ihrer unterschiedlichen Schwerpunkte vermittelten. Dazu überschaubare Seminare, in denen Referate vorbereitet, gehalten und diskutiert werden konnten. „Die Professoren hatten Zeit, um die Hausarbeiten persönlich auszuwerten, was besonders für mein Geschichtsstudium galt“, erzählt Katja Lindenau. Das damalige Heranführen an die Quellenarbeit in Archiven und Bibliotheken hilft ihr heute bei ihren Recherchetätigkeiten. „Die Mitarbeit als studentische Hilfskraft an der Diathek des Instituts für Kunstgeschichte schulte meinen kunstgeschichtlichen Blick und machte mich mit Aspekten medialer Bilder(über)fülle, dem Speichern von Informationen oder Fragen des Urheberrechtes vertraut“, ergänzt sie.
Ihre Tätigkeit am Sonderforschungsbereich 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ an der TU Dresden, Teilprojekt Frühe Neuzeit „Institutionelle Ordnungsarrangements öffentlicher Räume“ bei Prof. Dr. Gerd Schwerhoff von 2001 und 2005, führte sie zu ihrem Promotionsthema: „Brauen und herrschen. Die Görlitzer Braubürger als städtische Elite in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“. Eher ein Zufall. „Wir beschäftigten uns mit öffentlichen Räumen der frühen Neuzeit, wozu neben Rathäusern, Kirchen und Markt eben auch Wirtshäuser gehören“, erklärt die Historikerin, die übrigens selbst kaum Bier trinkt.
„Man kann über vieles forschen, aber das meiste davon dringt nie an die Öffentlichkeit“, begründet sie ihre Idee, eine thematische Stadtführung über die Besonderheiten des Görlitzer Brauwesens zu entwickeln. Diese erfreut sich großer Beliebtheit und wird zwischen Frühjahr und Herbst etwa einmal im Monat von ihr durchgeführt. „Den aktiven, kreativen und auch oft fröhlich-geselligen Blick auf Kunst und Geschichte verdanke ich den zahlreiche Exkursionen während meines Studiums“, ist sich Katja Lindenau sicher. Dass sie selbst gesehen und sich damit beschäftigt hat, worüber sie berichtet, schätzen ihre Gäste besonders. Neben den Görlitzer Stadtführungen bietet sie zudem Stadtführungen zur Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ in Dresden und Moritzburg an.
Der Kontakt zur TU Dresden ist nie abgebrochen. Seit 2006 hat Dr. phil. Katja Lindenau einen Lehrauftrag im Nebenfach Kunst und Gestaltung des Studiengangs Medieninformatik an der Fakultät Informatik, eine Kooperation des Institutes für Kunstgeschichte und des Lehrstuhls für Betriebssysteme (Prof. Hermann Härtig). „Es ist sehr spannend, nicht nur mein kunsthistorisches und methodisches Wissen zu vermitteln, sondern auch selbst neue technische Möglichkeiten bei der Gestaltung von Webseiten, Programmen und Präsentationen kennen zu lernen“, freut sie sich.
Mit vielen ihrer ehemaligen Studienkollegen ist sie in kontinuierlichem Kontakt: „Meine Kommilitonen sind heute meine Kollegen – wunderbar, dass sich das so gefügt hat.“ In Dresden fühlt sie sich auch deshalb angekommen. Traurig darüber, dass es mit einer festen Stelle im Museum nichts wurde, ist sie nicht. „Meine Arbeit macht mir Spaß“, resümiert sie. Eine Teamarbeit für eine Museumsausstellung könnte sie aber doch reizen. Um zu erleben, was Kunst im Kontext bedeutet.
© privat; Dr. Katja Lindenau
Mit der Kunst verband sie weniger praktisch-künstlerische Ambitionen, als vielmehr die Perspektive des distanzierten Betrachtens, des Einordnens in Kontexte, in die Geschichte. Das Interesse an Vergangenem und das Weiterwirken der Geschichte in die heutige Zeit ließen sie das Nebenfach mittelalterliche Geschichte wählen. Ein Auslandssemester an der Universität Bologna entschädigte für die bis dahin vernachlässigte Sprachpraxis. Erzählt Katja Lindenau über ihre Studienzeit, leuchten ihre Augen: „Man spürte die persönliche Begeisterung der Professoren für ihr Fach.“ Nicht nur bei den Exkursionen. Wertvoll fand sie den breiten Überblick der Kunstgeschichte, den die Dozenten aufgrund ihrer unterschiedlichen Schwerpunkte vermittelten. Dazu überschaubare Seminare, in denen Referate vorbereitet, gehalten und diskutiert werden konnten. „Die Professoren hatten Zeit, um die Hausarbeiten persönlich auszuwerten, was besonders für mein Geschichtsstudium galt“, erzählt Katja Lindenau. Das damalige Heranführen an die Quellenarbeit in Archiven und Bibliotheken hilft ihr heute bei ihren Recherchetätigkeiten. „Die Mitarbeit als studentische Hilfskraft an der Diathek des Instituts für Kunstgeschichte schulte meinen kunstgeschichtlichen Blick und machte mich mit Aspekten medialer Bilder(über)fülle, dem Speichern von Informationen oder Fragen des Urheberrechtes vertraut“, ergänzt sie.
Ihre Tätigkeit am Sonderforschungsbereich 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ an der TU Dresden, Teilprojekt Frühe Neuzeit „Institutionelle Ordnungsarrangements öffentlicher Räume“ bei Prof. Dr. Gerd Schwerhoff von 2001 und 2005, führte sie zu ihrem Promotionsthema: „Brauen und herrschen. Die Görlitzer Braubürger als städtische Elite in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“. Eher ein Zufall. „Wir beschäftigten uns mit öffentlichen Räumen der frühen Neuzeit, wozu neben Rathäusern, Kirchen und Markt eben auch Wirtshäuser gehören“, erklärt die Historikerin, die übrigens selbst kaum Bier trinkt.
Nach der Promotionsverteidigung 2006 gründete Katja Lindenau ihr „Büro für kunst::historische Beratung“ in Dresden. Als Freiberuflerin ist sie heute in diverse wissenschaftliche Projekte eingebunden. So arbeitete sie an der Galerie Neue Meister, der Städtischen Galerie Dresden und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen. Gegenwärtig recherchiert sie bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für ein Projekt zur Provenienz und arbeitet an der Vorbereitung der dritten Sächsischen Landesausstellung VIAregia mit.
„Man kann über vieles forschen, aber das meiste davon dringt nie an die Öffentlichkeit“, begründet sie ihre Idee, eine thematische Stadtführung über die Besonderheiten des Görlitzer Brauwesens zu entwickeln. Diese erfreut sich großer Beliebtheit und wird zwischen Frühjahr und Herbst etwa einmal im Monat von ihr durchgeführt. „Den aktiven, kreativen und auch oft fröhlich-geselligen Blick auf Kunst und Geschichte verdanke ich den zahlreiche Exkursionen während meines Studiums“, ist sich Katja Lindenau sicher. Dass sie selbst gesehen und sich damit beschäftigt hat, worüber sie berichtet, schätzen ihre Gäste besonders. Neben den Görlitzer Stadtführungen bietet sie zudem Stadtführungen zur Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ in Dresden und Moritzburg an.
Der Kontakt zur TU Dresden ist nie abgebrochen. Seit 2006 hat Dr. phil. Katja Lindenau einen Lehrauftrag im Nebenfach Kunst und Gestaltung des Studiengangs Medieninformatik an der Fakultät Informatik, eine Kooperation des Institutes für Kunstgeschichte und des Lehrstuhls für Betriebssysteme (Prof. Hermann Härtig). „Es ist sehr spannend, nicht nur mein kunsthistorisches und methodisches Wissen zu vermitteln, sondern auch selbst neue technische Möglichkeiten bei der Gestaltung von Webseiten, Programmen und Präsentationen kennen zu lernen“, freut sie sich.
Mit vielen ihrer ehemaligen Studienkollegen ist sie in kontinuierlichem Kontakt: „Meine Kommilitonen sind heute meine Kollegen – wunderbar, dass sich das so gefügt hat.“ In Dresden fühlt sie sich auch deshalb angekommen. Traurig darüber, dass es mit einer festen Stelle im Museum nichts wurde, ist sie nicht. „Meine Arbeit macht mir Spaß“, resümiert sie. Eine Teamarbeit für eine Museumsausstellung könnte sie aber doch reizen. Um zu erleben, was Kunst im Kontext bedeutet.