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Sonstiges

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Zeitzeugen
Susann Mayer

Eine Jahrhunderte alte Universität wie die TU Dresden prägt einerseits Tausende von Studenten und ihre Region als Wirtschafts- und Wissenschaftsumfeld; andererseits wurde und wird sie maßgelblich mitgestaltet durch herausragende kluge Köpfe; durch Professoren, die als Zeitzeugen die Geschichte der Universität erlebbar machen.

Im Universitätsarchiv gibt es einen Fundus dieser Wegbereiter, sorgsam aufgearbeitet und für die Öffentlichkeit dokumentiert. Ein Teil der Erinnerungsberichte kann über pdf-Datei abgerufen werden. Des weiteren sammelt das Archiv nach wie vor solche Dokumentationen von Dresdner Absolventen. Einige sollen hier stellvertretend vorgestellt werden. Für Interessierte bot das Universitätsarchiv den Vortrag „Streifzug durch die Karriere von Dresdner Absolventen in Vergangenheit und Gegenwart" und eine Führung durch das Archiv an.

Heinz Jungnickel
Prof. Dr. rer.nat.habil.
Geb. am 29.11.1914 in Radebeul

Heinz Jungnickel hat von 1934 bis 1939 an der TH Dresden Physik studiert. Nach dem Aufbau einer privaten Firma für Sauerstoff und Stickstoffgewinnung übernahm er Anfang der 50er Jahre einen Lehrauftrag an der TH Dresden. Er gehörte schon bald zu den führenden Fachvertretern auf dem Gebiet der Kältetechnik. Neben seinem Lehrstuhl an der TH / TU Dresden war Jungnickel in führenden technischen Stellungen in der Industrie tätig.

Eine Dokumentation von ihm kann im Universitätsarchiv eingesehen werden. (Ausführlicher Bericht unter: Prof. Dr. rer.nat.habil. Heinz Jungnickel)

Friedrich Edmund Frohne
Prof. Dr.-Ing. E. h.., Dr. rer.pol.h.c., Staatssekretär und Bundesbahnpräsident a.D.
Geb. am 22.06.1891 in Leipzig
Gest. am 08.08.1971 in Frankfurt am Main

Er studierte von 1910 bis 1914 an der TH Dresden Bauingenieurwesen, wo er auch 1926 promovierte. Frohne war führend in leitenden Stellungen der Reichsbahn in Sachsen tätig, wirkte später in Hannover, Braunschweig und Frankfurt a.M. Unter seiner Leitung wurde nach 1945 das Verkehrswesen in der Westzone und der späteren Bundesrepublik wieder aufgebaut. Er war Berater der griechischen und türkischen Regierungen für Verkehrsplanungen. Eine Dokumentation über Friedrich Edmund Frohne befindet sich im Universitätsarchiv der TUD und kann auf Wunsch eingesehen werden.

Hartmut Krebs
Dipl.-Ing.
Geb. 07.05.1924 in Löderburg / Kreis Calbe

Hartmut Krebs studierte von 1948 bis 1953 an der TH Dresden Bauingenieurwesen. Nach dem Studium arbeitete er u.a.. als Ingenieur für Brunnenbau in den Groß-Berliner Wasserwerken und später im Spezialbau Magdeburg, wo er zahlreiche Großbaustellen in der DDR leitete. 1961 verließ er mit seiner Familie die DDR und ging in die Bundesrepublik. Hartmut Krebs übernahm die Leitung von Großbaustellen im Ausland, u.a.. ein Brunnenbauprojekt in Bangladesch, die Wasserversorgung der Hafenstadt Tanga/Tansania und von Afghanistans Hauptstadt Kabul, eine Küstenschutzmaßnahme in Tonga (Süd-Pazifik) den Aufbau der Infrastruktur für das neue Diplomatenviertel in Ryradh (Saudi Arabien) u.v.a.. Eine Dokumentation von Hartmut Krebs über seinen beruflichen Werdegang kann im Universitätsarchiv der TU Dresden eingesehen werden.

Heinz Puell
Dipl.-Ing.
Geb. 08.05.1909 in Dresden
Gest. 26.05.2001 in München

Heinz Puell studierte von 1928 - 1932 an der TH Dresden Bauingenieurwesen. Er war der letzte Vorsitzende der Studentenschaft der TH Dresden vor 1945, der nicht dem NSD-Studentenbund angehörte. Besondere Verdienste hatte er sich beim Bau des Studentischen Sportplatzes der TH Dresden erworben. Heinz Puell leitete seit den fünfziger Jahren große Bauprojekte in Südamerika. Er war Anfang der dreißiger Jahre als Austauschstudent in Großbritannien und in den USA. Als später international erfolgreicher Ingenieur hat er den Deutschen Akademischen Austauschdienst intensiv unterstützt.

Im Universitätsarchiv der TU Dresden befindet sich eine Dokumentation von Heinz Puell über seinen Lebensweg, die auf Wunsch eingesehen werden kann.

Arpad Kussmann
Geb. 25. März 1902
Gest. 27. September 1996

Arpad Kussmann stammte aus Kesmmark im Komitat Zips, am Fuße der Hohen Tatra gelegen und damals zur Österreichisch-Ungarische Monarchie gehörig. In den Schulen wurde Ungarisch gelehrt, Deutsch erlernte er als Fremdsprache. Wie viele Gymnasiasten aus Österreich-Ungarn wollte auch Arpad Kussmann an der renommierten TH Dresden studieren. Nach mit „Auszeichnung" bestandenem Abitur studierte er von Ende 1920 bis 1925 Maschinenwesen in Dresden. Später arbeitete er zunächst als Ingenieur bei einer renommierten Dresdner Heizungsfirma, danach in leitenden technischen Stellungen in der Stadtverwaltung von Dresden. 1957 wurde er zum Professor für Technische Bauhygiene und Haustechnik an der TH Dresden berufen. Er war über Jahrzehnte wohl der führende Fachmann auf dem Gebiet der „Technischen Gebäudeausrüstung" in der ehemaligen DDR. Der ungarisch-wissenschaftliche Verein für Bauwesen ernannte ihn 1993 zu seinem Ständigen Ehrenmitglied. Eine Dokumentation über Arpad Kussmann befindet sich im Universitätsarchiv der TUD und kann auf Wunsch eingesehen werden.