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Dr. Günther Kieb
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Absolventenporträts

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Alter Campus neu entdeckt
Susann Mayer

Wenn an einem Sonnabendnachmittag auf dem TU-Campus sich eine größere Menschenmenge im nicht mehr ganz studentischen Alter in den Armen liegt und lachend begrüßt, ist Dr. Günter Kieb sicherlich nicht weit. Denn bei dem Inhaber der Incomingagentur „Dresden Aha! Tours“ stehen Campusführungen fest auf dem Programm.

© H. Goehler (2); Teil eines Frieses "Thermodynamische Mechanik" (Max Lachnit 1956) am Merkel-Bau
© H. Goehler (2); Teil eines Frieses "Thermodynamische Mechanik" (Max Lachnit 1956) am Merkel-Bau

„Ich bin ja selbst Absolvent der TUD, Studienjahrgang 1973, und kann nachvollziehen, dass bei einem Seminargruppentreffen der Wunsch besteht, die Plätze der früheren Studienzeit aufzusuchen“, so Kieb. Er selbst wohnt zudem beinahe um die Ecke, und ist daher mit diesem Viertel schon lang und eng vertraut.

Der gebürtige Thüringer kam eher zufällig nach Dresden. „In meiner Ausbildung zum Fernmeldetechniker hat mir das Fach Betriebswirtschaft besonders gut gefallen, und so war ein Studium in diese Richtung die logische Konsequenz. Die TU Dresden war damals die einzige Universität, die Ingenieurökonomie der elektrotechnischen und elektronischen Industrie anbot.“

Nach Jahren wissenschaftlicher Assistenz und der Dissertation zur Effektivitätsproblematik im stationären Gesundheitswesen führte Günther Kiebs Weg in den 1980er-Jahren zunächst weit hinaus in die Welt – bis nach Tansania an die Universität in Dar es Salaam. „Von 1983 bis 1987 war ich im Auftrag der TU Dresden als Lecturer am Department of Economics der Universität Dar es Salaam tätig. In den Vorlesungen und Seminaren habe ich  volks- und betriebswirtschaftliches Wissen in der Bachelor-Ausbildung von jährlich über 200 Studenten vermittelt. Zusätzlich habe ich mich in der Forschung mit Umweltproblemen in Tansania und der Rolle der erneuerbaren Energien dabei beschäftigt.“

Foto: privat; Dr. Günther Kieb zeigt von Herzen gern Dresdens Gästen die Stadt und auch den TUD-Campus.
Foto: privat; Dr. Günther Kieb zeigt von Herzen gern Dresdens Gästen die Stadt und auch den TUD-Campus.
Nicht zuletzt diese vier Jahre legten den Grundstein für die Gründung seines Reiseunternehmens. „Da ich selbst mit meiner Familie lange Zeit im  Ausland gelebt habe, kann ich mich sehr gut in die Lage und Fragestellungen von Gästen aus Nah und Fern versetzen und auf sie entsprechend zugehen. Und es macht einfach Spaß, ihnen Dresden zu zeigen und vorzustellen.“

Doch zunächst nutzte Dr. Kieb seine Erfahrungen, um in freier Lehrtätigkeit die Marketingausbildung bei verschiedenen Bildungsträgern mitzugestalten. „Die solide Ausbildung an der TUD und Eigenmotivation waren nach der Wende entscheidend dafür, als Verkaufsleiter in der privaten Wirtschaft sowie als Firmenberater, Coach und Dozent tätig zu sein. Diese gute Verbindung von Praxis und Theorie nützt mir bis heute, um bei der Diplomausbildung bei der Sächsischen Verwaltungsakademie in Dresden mitzuwirken, oder in der Bachelorausbildung für die Fernhochschule Riedlingen in Dresden.“

Etwas Neues sollte es trotzdem noch sein, dachte er sich vor vier Jahren, und entschloss sich, seine bisherige Firma Firma „Aha! Coaching + Führungstechniken für Marketing und Vertrieb“ um „Dresden Aha! Tours“ zu erweitern. „Von Anfang an bot ich neben den ‚herkömmlichen‘ Stadttouren für Touristen und Gäste auch Campusführungen an. In Zusammenarbeit mit dem Absolventenreferat richtete ich daher meine Führungsangebote vor allem an die Organisatoren von Seminargruppen- und Ehemaligentreffen, die dies auch sehr gern annahmen. Immer wieder sehe ich eine riesengroße Freude, wenn ich die TUD-Absolventen in ihre ehemaligen Hörsäle führe; der sog. „Bombentrichter“ im Zeuner-Bau rangiert ganz vorn. Dort gibt es dann von mir eine kurze Präsentation zu aktuellen Entwicklungen an der jetzigen Exzellenz-Universität.“

Dr. Kieb erzählt während dieser Führungen viele Geschichten über den Campus, und oft darf er sich auch solche von den Absolventen hören. „Campusführungen sind nicht nur fester Bestandteil von Ehemaligentreffen, besonders zu Diplomjubiläen, sondern auch oft ein Gutschein-Geschenk von Kindern an ihre Eltern, die einmal an der TU studiert haben. Eine sehr schöne Aufgabe war für mich im letzten Jahr, als ich in Einzelführungen den Kandidaten für die Open-Topic-Professoren den Campus nahe bringen konnte. Geschichte und aktuelles Baugeschehen haben alle außerordentlich beeindruckt.“