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TU Dresden
Bereich  Geistes- und Sozialwissenschaften
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Bereich Geistes- u. Sozialwissenschaften

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Das Zentrum für Integrationsstudien
Jana Höhnisch

Zu dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften gehören die Fakultät Erziehungswissenschaften, die Juristische Fakultät, die Philosophische Fakultät, die Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften und die Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

Am Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden (TUD) entsteht ein Zentrum für Integrationsstudien. Hier haben sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und Disziplinen zusammengeschlossen, um Projekte in Forschung und Lehre, aber auch praxisorientierte Projekte mit Transferpotential zu bündeln und neu zu konzipieren. Das Zentrum ist getragen von der gemeinsamen Überzeugung, dass sich die vielfältigen und komplexen Fragestellungen aus dem Kontext der aktuellen Integrationsprozesse nur interdisziplinär bearbeiten lassen.

© J. Höhnisch
© J. Höhnisch
Am Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) werden die sprachlichen, kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und juristischen Dimensionen des Themenfeldes Integration erforscht, um die Potentiale, aber auch die Hürden auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft differenzierter beschreiben und klären zu können. „Integration beginnt mit Sprache, hört aber nicht bei der Sprache auf. Integration erfolgt ebenso durch Kultur und soziale Praxis, und sie kann nur in einer inklusiven Gesellschaft gelingen“, sagt Anja Besand, Professorin für Didaktik der Politischen Bildung und Mitbegründerin des ZfI. „Wir möchten gemeinsam sprachliche, gesellschaftliche und kulturelle Integration beschreiben und verstehen. Daraus sollen dann konkrete Transfermaßnahmen abgeleitet werden, wie z.B. die Entwicklung von forschungsgestützten Integrationskursen oder die Konzipierung und Erprobung von studienbegleitenden Zertifikaten in politischer Bildung oder interkultureller und inklusiver Pädagogik.“

Mit dem Zentrum für Integrationsstudien werden an der TUD Strukturen aufgebaut, um sprachliche, gesellschaftliche und kulturelle Integration in einer inklusiven Gesellschaft als Querschnittsaufgabe in Forschung und Lehre umsetzen zu können. Dabei können die an der Universität vorhandenen fachlichen Kompetenzen insbesondere im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften gebündelt und verstärkt werden. So ist es möglich, die verschiedenen Dimensionen von Integration auf unterschiedlichen Gebieten wie Recht, Wirtschaft, Bildung, Geschichte, Religion, aber auch in den Literatur- und Kulturwissenschaften zu untersuchen. „Wir wollen die Vielfalt der Geistes- und Sozialwissenschaften an der TUD nutzen, um Fragen auf verschiedenen, miteinander vernetzten Ebenen der Integration nachzugehen“, erklärt Anke Langner, Professorin für Inklusive Bildung und Gründungsdirektorin des ZfI. „Wir wollen unter anderem wissen, wie Anerkennungsprozesse von Flüchtlingskindern in Schulklassen verlaufen und welche Veränderungen auf allen schulischen Ebenen notwendig werden, wie sich die Akzeptanz von Recht bei dessen Durchsetzung auswirkt, wie die Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden und wie sprachliche Förderung unter den oft sehr schwierigen Bedingungen, aber auch die Etablierung einer Kultur der Mehrsprachigkeit gelingen kann.“ Dies ist nur eine kleine Auswahl an Fragestellungen, die im Zentrum für Integrationsstudien bearbeitet werden sollen.

Die Forschung am Zentrum geschieht interdisziplinär, intersektional und partizipativ.
„Wir wollen nicht über die Menschen forschen, sondern sie mit in den Forschungsprozess einbeziehen. So sollen Konzepte entwickelt und Projekte evaluiert werden, die auf Integration und Inklusion abzielen“, erläutert Anke Langner. Intersektional bedeutet, dass nicht die Konstruktion der „anderen“ Kultur untersucht wird, sondern das Zusammenspiel der unterschiedlichen sozialen Rollen und sozialen Konstruktionen, die Menschen im Alltag verhandeln müssen. So wird es möglich, komplexe Phänomene wie Rassismus besser zu verstehen, Konzepte zu entwickeln, die rassistische Mechanismen aufdecken und damit Interventions-/Präventionsprojekten zur Überwindung von Rassismus in der Gesellschaft zugrunde liegen können.

Für diese Entwicklungen schließen die Wissenschaftler des Zentrums an nationale und internationale Forschungsentwicklungen an und werden sich mit weiteren fachspezifisch etablierten Forscherinnen und Forschern vernetzen. Als erste Maßnahme zum Aufbau des Zentrums ist die Etablierung einer Nachwuchsforschergruppe mit einem Schwerpunkt auf Deutsch als Fremdsprache/ Deutsch als Zweitsprache (DaF/DaZ) sowie einem multidisziplinären Fokus zur zeitnahen Realisierung der disziplinenübergreifenden Forschungsperspektiven geplant. In der Lehre soll das Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache in allen Lehramtsstudiengängen rasch eingerichtet und angeboten werden. Das Zentrum ist grundsätzlich offen für alle disziplinären und interdisziplinären Impulse zum Themenbereich Integration/Inklusion.


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