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Gesicherter Anschluss: Neues Intermobil-Projekt geht an den Start
Susann Mayer

Ärger ist vorprogrammiert, wenn nur wegen weniger Minuten Verspätung der Bus- oder S-Bahn-Anschluss verpasst wird. Aber damit soll nun Schluss sein, wenn die Lösung im Rahmen des Intermobil-Projektes „Flexible S-Bahn" in Sicht ist.

Foto: Archiv VVO: Haltepunkt Dresden-Dobritz
Foto: Archiv VVO: Haltepunkt Dresden-Dobritz
Im Januar startet ein drei Millionen teures Pilotvorhaben in Dresden-Dobritz, dass künftig Anschlüsse bei kleinen Verspätungen sichert. Mittels modernster Technik wird die Abstimmung zwischen S-Bahnen und Straßenbahnen verbessert. Die Positionsdaten der Straßenbahnlinie 2 und der S-Bahn S 1 werden an einen Verknüpfungspunkt-Rechner gesendet. Die eigens dafür entwickelte Software erkennt, wenn aufgrund einer Verspätung der Anschluss nicht erreicht werden kann und leitet eine Information an die Fahrer der betroffenen Fahrzeuge. So können S-Bahnen und Straßenbahnen bei Bedarf einige Minuten aufeinander warten, wenn die nächste Fahrtmöglichkeit nicht mehr im dichten Takt von 15 bzw. 30 Minuten liegt.

Zugleich werden die Fahrgäste besser informiert. An den Umsteigepunkten zeigen Anzeigetafeln die Abfahrtszeiten von Straßenbahn und S-Bahn an. Man sieht also schon an der Straßenbahnhaltstelle, wann die nächste S-Bahn abfährt. Künftig sollen die Fahrgäste bereits während der Fahrt mittels Display-Anzeigen an Bord bzw. Durchsagen über die Anschlusssituation informiert werden. Die dafür notwendige Technik in den Fahrzeugen wird im Zuge der Fahrzeugmodernisierung installiert.

Ziel dieses Projektes ist es, Machbarkeit und Potenzial eines solch neuen Anschlussmanagementsystems zu prüfen. Stellt sich beides als günstig heraus, soll das System im Gebiet des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) weiter ausgedehnt werden.

„Flexible S-Bahn" ist ein weiteres Teilprojekt des Leitprojektes „intermobil", das bis Mitte 2004 läuft. An dessen Forschung und Umsetzung sind unter anderem die verkehrswissenschaftliche Fakultät der TU Dresden und das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme sowie die Deutsche Bahn, DVB und VVO beteiligt. Bisher entwickelt wurde die SMS-Fahrplanauskunft, die mehr als 800 mal am Tag genutzt wird. Stark nachgefragt sind auch die Live-Bild-Kameras zur Verkehrssituation und der neue online-Baustellenkalender.

„Das Projekt ‚intermobil' zeichnet sich insbesondere durch seinen integrierten Ansatz und die schnelle Umsetzung der Forschungsergebnisse aus. Fast fünfzig Produktinnovationen sind aus den Forschungsergebnissen hervorgegangen, 33 davon sind bereits für die Verkehrsteilnehmer im Einsatz," so Axel Bergmann, VVO-Pressesprecher. Das Projektvolumen für das Gesamtprojekt liegt bei rund 29 Mio. Euro. Zu etwa 60 Prozent wird es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Von den bundesweit fünf Leitprojekten im Rahmen des Forschungsprogramms „Nachhaltige Mobilität in Ballungsräumen" ist es das einzige in den neuen Bundesländern.