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Dra. Ulrike Dorfmüller
Lectora de Alemán
Representante del DAAD

Universidad de La Habana
FLEX, Dpto. de Alemán
2° piso, aula 213
Ave. 19 de Mayo n° 14
e/ Amézaga y Ayestarán
Plaza, La Habana

E-Mail
Tel.: +53 5 263 63 12
 

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Nachgefragt: Dr. Ulrike Dorfmüller, DAAD-Lektorin in Havanna
Susann Mayer

Dr. Ulrike Dorfmüller ist seit 2013 DAAD-Lektorin in Havanna und eine feste Institution bei der Alumnibetreuung in Kuba. Sie engagiert sich besonders für die deutsch-kubanischen Wissenschaftskontakte und den akademischen Austausch.

Seit vielen Jahren unterstützt sie mit allen Kräften auch die Alumniwoche „SEMAL“, die von den Wirtschaftswissenschaftlern der Humboldt Universität Berlin in Havanna ausgerichtet wird. Im Gespräch erzählt sie Details zu ihrem Engagement.

© privat; Dr. Ulrike Dorfmüller
© privat; Dr. Ulrike Dorfmüller
Frau Dr. Dorfmüller, Sie engagieren sich als DAAD-Lektorin seit Jahren für die Absolventenbetreuung der kubanischen Alumni. Was ist Ihr „Motor“ dafür?

Mein Motor dafür ist die Begeisterung der kubanischen Alumni für ihre Zeit in Deutschland. Die meisten haben dort eine ungemein intensive Zeit verbracht und Erfahrungen gemacht, die sie für ihr Leben geprägt und verändert haben. Das wird mir immer wieder erzählt – mit leuchtenden Augen. Dieser Enthusiasmus der Alumni findet natürlich sein Echo darin, dass ich selbst auf Kuba lebe und hier auch nach Jahren noch täglich Erfahrungen mache, die mich Neues lehren und mich tief beeindrucken. Diese positive Prägung erzeugt dann den Wunsch, weiterhin in diesem Bereich tätig zu sein und die deutsch-kubanische Zusammenarbeit zu unterstützen. Kaum ein erfolgreiches DAAD-Projekt, das nicht in irgendeiner Form von einem Alumnus/einer Alumna ausgeheckt worden wäre und/oder betreut wird. Mit Alumni meine ich übrigens nicht nur Absolventinnen und Absolventen, sondern ganz allgemein alle Personen, die im anderen Land studiert oder geforscht haben, gleichgültig wie lange.

Was genau wünschen Sie sich von den Unis in Deutschland, die kubanische Alumni hervorgebracht haben?
Ich wünsche mir, dass möglichst viele Hochschulen in Deutschland ihre Aufmerksamkeit auf „ihre“ Alumni richten, und erkennen, welchen Schatz sie in diesen haben. Das ist ja glücklicherweise in den letzten zehn bis 15 Jahren auch an zahlreichen deutschen Hochschulen erfolgt. Denn Alumniarbeit ist ja nicht bloß „Rückwärtsgewandtes“, „Nostalgisches“, sondern für die Hochschulen in Deutschland eine wirklich interessante Möglichkeit, über diese „Brückenpersonen“ mit den Partnerländern akademisch in Kontakt zu bleiben bzw. diesen Kontakt auszubauen. Das bringt übrigens auch für die Herkunftsländer der Alumni viel – was immer mehr Hochschulen im Ausland bemerken und Alumni als interessante Zielgruppen entdecken. Hier würde ich mir wünschen, dass die deutschen Hochschulen stärker mit den Hochschulen der Alumni kooperieren und sich gemeinsame Formate ausdenken. Auch wäre es äußerst sinnvoll, wenn sich mehrere deutsche Hochschulen zusammenfänden, um Alumniarbeit mit einem bestimmten Land gemeinsama zu betreiben – und nicht jede Universität für sich. Da gibt es so viele mögliche Synergien.

© S. Mayer; TUD-Prof. Rainer Lasch im Gespräch mit Dr. Ulrike Dorfmüller während der Alumniwoche 2019
© S. Mayer; TUD-Prof. Rainer Lasch im Gespräch mit Dr. Ulrike Dorfmüller während der Alumniwoche 2019
Welche Initiativen deutscher Hochschulen werden wie vom DAAD unterstützt?

Der DAAD hat zahlreiche Förderangebote für Alumni sowie für deutsche Hochschulen, die Alumniarbeit betreiben möchten. Neben Programmen individueller Natur (Forschungsaufenthalte, Fachliteraturprogramm etc.) gibt es Fördermöglichkeiten für Fachbereiche oder Institute in den Partnerländern (Sachmittelprogramm) oder ganze Alumni-Programmformate, mit denen deutsche Hochschulen über viele Jahre die fachliche Zusammenarbeit mit ihren Alumni pflegen können (in den Partnerländern: Alumni-Projekte oder Alumni-Fachseminare, in Deutschland: Alumni-Sonderprojekte, in Verbindung mit Messen).

Im nächsten Februar findet der Kongress „Universidad 2020“ in Havanna statt. Welche Inspirationen versprechen Sie sich davon?

Der DAAD veranstaltet im Kontext des genannten Kongresses in Havanna ein bilaterales Netzwerkevent. Dafür wünschen wir uns natürlich eine möglichst hohe Beteiligung deutscher und kubanischer Hochschulvertreter (bei Interesse bitte Email ). Wir erhoffen uns davon, dass „Alumni“ und „Netzwerk“ weiter zusammenwachsen; dass ältere und jüngere Alumni sowie alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Dozentinnen und Dozenten, die bereits in der universitären Zusammenarbeit Kuba-Deutschland aktiv sind oder sich dafür interessieren, sich kennenlernen. So könnten sie entdecken, dass sie gemeinsame Interessen und Ziele haben, und dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, diese zu verwirklichen, z.B. über die Programme des DAAD.