Absolventenporträts | |
(Betriebs-)Wirtschaft meets Wissenschaft und Wein |
© privat
Zunächst hatte Susann Pfeiffer in Leipzig zwei Jahre lang Kulturwissenschaften, Afrikanistik und Südosteuropawissenschaften studiert. An der TU Dresden widmete sie sich anschließend der Betriebswirtschaft und erhielt hier 2002 ihr Diplom. Sowohl zu Kommilitonen als auch zu ehemaligen Lehrkräften pflegt sie weiterhin gute Beziehungen. Als Wissenschaftlerin im engeren Sinne versteht sie sich dennoch nicht.
„Seit mehreren Jahren beobachte ich den Trend, dass die Wissenschaften zunehmend versuchen, sich in der Öffentlichkeit allgemeinverständlich zu präsentieren und bei der Bevölkerung Interesse und Neugier zu wecken. Das dürfte auch zunehmend wichtiger werden, da wegen der niedrigen Geburtenrate in den nächsten Jahren wissenschaftlicher Nachwuchs in Deutschland knapp werden dürfte. Deshalb verstehe ich mich sowohl als Übersetzer, nämlich vom Fachjargon in eine allgemeinverständliche Sprache, sowie auch quasi als Verkäufer. Ich glaube, gerade anspruchsvolle wissenschaftliche Ereignisse leiden oft an einer etwas zähen, wenig packenden Öffentlichkeitsarbeit. Und genau dort möchte ich ansetzen." Und da weiß sie, wovon sie spricht. Immerhin war sie 2000/2001 Pressesprecherin der Dresdner Musikfestspiele. Diesen Job gab sie jedoch schweren Herzens zugunsten eines gediegenen Studienabschlusses auf.
© H. Goehler: Geschichten rund um Wein
Letztere sind noch immer ihre heimliche Passion. Für mehrere Zeitungen ist sie als Restauranttesterin unterwegs und aktuell beschäftigt sie sich intensiv mit Wein. Darüber ein Buch zu schreiben, ist eines ihrer nächsten Vorhaben. Aber, wie könnte es anders sein, es soll eben kein Buch der Önologie werden, sondern sie ist fasziniert von den Geschichten rings herum. Die Geschichte der Kneipen, die Biografien der Winzer oder einfach ungewöhnliche Begebenheiten sind ihr Metier. Ein noch offener Wunsch: Einmal nach Chile reisen und Weine verkosten. Da bleibt es nicht aus, dass sie auch gern kocht und natürlich gern isst. Ob beim Essen, beim Kochen, in der Musik oder in der Buchauswahl – eine feste Orientierung und bleibende Favoriten kennt sie nicht. Nur das, was gerade interessiert, tut es richtig, und dann macht es natürlich Spaß, dafür die Trommel zu rühren. Es bleibt dies wohl die sicherste Erfolgsstrategie: Mit Lust und Laune das tun, was man auch freiwillig tun würde – und dafür noch Geld bekommen. In diesem Sinne weiß Susann Pfeiffer recht genau, was sie will.