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Ungeliebtes Restmaterial? |
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Die Zellen dieses Gewebes weisen einen vom normalen Holz abweichenden Zellwandbau auf. Weil die Fibrillen der Cellulose – eines der wesentlichen Bauelemente von pflanzlichen Zellen – in Druckholz flacher angeordnet sind, besitzt Druckholz in Faserrichtung eine bis zu zehn Mal größere Dehnbarkeit im Vergleich zu normalem Holz.
Druckholz tritt vor allem im Kronenbereich von Kiefern und bei dicken, bodennahen Fichtenästen an Waldrändern auf. Die Bundeswaldinventur schätzt die Waldrandlänge deutschlandweit auf mehrere hunderttausend Kilometer. Für die krummen Äste und Stämme hat die klassische Holzwirtschaft kaum Verwendung; sie werden wie ein typisches Abfallprodukt allenfalls verbrannt oder gleich im Forst belassen.
Wissenschaftler des Instituts für Holz- und Papiertechnik der TU Dresden kamen jedoch auf eine bessere Idee: warum nicht von dem vermeintlichen Nachteil dieses pflanzlichen Sondergewebes profitieren? Ließe sich nicht die große Dehnbarkeit des Holzes für Spezialanwendungen nutzen?
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Rosenthals Ziel ist es, ein Furnierlagenholz aus sehr dünnen Druckholzfurnieren herzustellen, welches sich besser als alle bisherigen Furniere verformen lässt. Dafür gilt es vor allem, Falten und Risse längs der Holzfasern bei der Verformung durch eine kreuzweise Anordnung der Furnierschichten zu verhindern. Die einzigartigen Einsatzmöglichkeiten, argumentiert Michael Rosenthal, rechtfertigen den besonderen Verarbeitungsaufwand von Druckholz allemal; zudem sorgt der hohe Anteil an Lignin für eine lebhafte rötliche Färbung des Werkstoffs; nicht nur für die Automobilindustrie ist dieser ästhetische Aspekt natürlich reizvoll. Auch für die Möbelindustrie des edleren Sektors könnte die Anwendung interessant sein.