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Studieren im Dreiländereck

Susann Mayer/Oliver Tettenborn

Als Volluniversität gilt die TU Dresden (TUD) seit 20 Jahren. Nun ist sie um eine beinahe exotische Institution reicher.

Seit letztem Jahr vervollkommnet das Internationale Hochschulinstitut (IHI) Zittau als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung die TUD und gilt als wichtiger Bestandteil der universitären Internationalisierungsstrategie.

© IHI  Zittau (Jörg Lange): Internationalität zeichnet das IHI aus.
© IHI Zittau (Jörg Lange): Internationalität zeichnet das IHI aus.
Mit der Gründung des IHI 1993 starteten fünf Hochschulen aus Sachsen, Polen und Tschechien ein grenzüberschreitendes universitäres Experiment. Es sollte als Modell des gemeinsamen Lernens im „Neuen Mitteleuropa” dienen, und wurde von Anfang an geprägt durch einen starken interkulturellen Charakter, da etwa ein Drittel aller Studierender aus dem europäischen Ausland kommt. Neben dieser Internationalität zeichnet sich das IHI dadurch aus, dass hier nur Masterstudiengänge/Promotionsmöglichkeiten zu den Themengebieten Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft angeboten werden. Hinzu kommt als Besonderheit, dass polnische und tschechische Sprachkenntnisse fester Teil in allen Fachdisziplinen sind.

Klein ist das IHI – es gibt hier (nur) etwa 300 Studierende – jedoch insofern fein, als dass diese intensiv und persönlich betreut werden können. Dadurch ist eine familiäre Atmosphäre entstanden, die ihresgleichen in der deutschen Hochschullandschaft sucht …


Und hier geht's zu einem virtuellen Ausflug ins IHI ...


Rückblick in Stichworten

1991: Der Deutsche Wissenschaftsrat empfiehlt die Gründung einer internationalen Bildungseinrichtung im Dreiländereck Deutschland/ Tschechoslowakei/Polen.

1992: Das Sächsische Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst beruft ein internationales Gründungsdirektorium. Beteiligte Hochschulen sind:

1993: Gründung des IHI Zittau

ab 1993: Der Lehrbetrieb startet mit dem Diplomstudiengang „Umwelttechnik“, später kommen „Betriebswirtschaftslehre“, „Wirtschaftsingenieurwesen“ und „Sozialwissenschaften“ hinzu.

ab 2007: Umstellung der Studiengänge im Zuge  Bologna-Prozess:

1.1.2013: Das IHI Zittau wird Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden.

2013/2014: Mit der Neuimmatrikulation von 112 Studierenden ist eine neue Rekordmarke erreicht. Es sind nun 314 Studierende aus 20 Nationen eingeschrieben.

Das IHI Zittau wird sich unter dem Dach der TUD in zwei Richtungen weiterentwickeln:

© IHI  Zittau (Jörg Lange): Ein Drittel aller IHI-Studierender kommt aus dem Ausland.
© IHI Zittau (Jörg Lange): Ein Drittel aller IHI-Studierender kommt aus dem Ausland.