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Die Mischung machts: Alumniwochen 2018

Jens Bemme

Maria Richter-Babekoff leitet das Internationale Büro im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden (TUD). Sie unterstützt Wissenschaftler der fünf Fakultäten (Biologie, Chemie und Lebensmittelchemie, Mathematik, Physik und Psychologie) bei internationalen Kooperationen.

Kontakt-online sprach mit ihr über die „Musik“ in der internationalen Bereichsarbeitbeispielhaft auch für die anderen vier TUD-Bereiche.
 

© R. Lohse; Dr. Germain Ketcha Wanda aus Kamerun (r.): Teilnehmer eines internationalen Biologie-Symposiums
© R. Lohse; Dr. Germain Ketcha Wanda aus Kamerun (r.): Teilnehmer eines internationalen Biologie-Symposiums

2018 werden wieder Alumniwochen der TUD stattfinden. Was ist geplant?

Wir hatten Glück in diesem Jahr mit unseren Anträgen für 2018. Der DAAD wird drei Tagungen fördern:

Du hast bereits zahlreiche Alumniwochen organisiert. Was ist das Erfolgsrezept, innerhalb weniger Tage neue Ideen und Kooperationen anzustoßen?
Die tragende Zutat ist der fachliche Nutzen für die Teilnehmer – die Alumni kommen ja nicht einfach nach Dresden, um die Stadt und die TUD wiederzusehen, sondern mit konkreten professionellen Erwartungen. Die Teilnehmer sind immer häufiger Ehemalige, die nicht von A bis Z in Dresden studiert haben, sondern Forscher mit einem pragmatischen Bezug zu Dresden, die primär am Austausch mit Dresdner Wissenschaftlern interessiert sind.

Die zweite wichtige Zutat ist das Veranstaltungsformat. Es hat sich als sehr ergiebig erwiesen, die Teilnehmer in einer Retreat-ähnlichen Atmosphäre drei Tage lang das fachliche In medias res zu nutzen, idealerweise außerhalb von Dresden. Das ist ein sehr wirksamer Weg, internationale Wissenschaftler mit überfüllten Terminkalendern an die TUD zu binden. Wichtig ist, dass die fachlichen Formate und die Programmbausteine der Alumni-Arbeit gut ausbalanciert sind. Die gut dosierte Mischung macht’s!

Die ‚Würze‘ im Erfolgsrezept sind oft unsere Regionalbotschafter, die wir in die Veranstaltungen mit einbeziehen. Sie können am besten die ‚Novizen‘ dafür begeistern, sich als Multiplikatoren für unsere Universität zu engagieren. Wenn der Funke überspringt, dann reisen diese Alumni mit Koffern voller Ideen und Plänen ab, um künftig mit der TUD enger zusammen zu arbeiten. Und was noch wichtiger ist – sie gehen als Freunde. Das hat nicht nur eine emotionale, sondern auch eine pragmatische Dimension: Der Weg von Friendraising zum Fundraising ist erfahrungsgemäß gar nicht so lang.

© R. Lohse; Maria Richter-Babekoff inmitten internationaler Alumni
© R. Lohse; Maria Richter-Babekoff inmitten internationaler Alumni
Was sind die Aufgaben des Internationalen Büros im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften?
Salopp gesagt: Ich bin das ‚Mädchen für alles Internationale‘, d.h., ich unterstütze die ca. 100 Professoren des Bereichs in ihren internationalen Aktivitäten. Mein Büro arbeitet bedarfsorientiert, d.h., es gibt keinen festen Leistungskatalog. Auf Platz Eins der permanenten Agenda ist die Drittmittelakquise. Danach kommen facettenreiche Aufgaben für den Aufbau internationaler Partnerschaften. Es ist erfahrungsgemäß oft so, dass der einzelne Wissenschaftler im ‚eigenen Sandkasten‘ spielt. Meine Aufgabe ist es, belastbare Kooperationsstränge aus den Fachbereichen zu bündeln und sie von der professoralen auf die Bereichsebene zu heben.

Das ist der erste Schritt zu den sprichwörtlichen ‚strategisch relevanten Partnerschaften‘ im internationalen Kontext. Und da jede Partnerschaft mit den Menschen steht und fällt, suche ich gern die Unterstützung unserer Forscher-Alumni an potenziellen Partneruniversitäten im Ausland. Sie sind gute ‚Türöffner‘ und verlässliche Berater beim Aufbau von neuen Kooperationen. Der angenehmste Teil meiner Arbeit sind nach wie vor die beschriebenen Forscher-Alumni-Tagungen. Die Treffen entwickle ich maßgeschneidert für die jeweilige Teilnehmergruppe, gemeinsam mit den involvierten TUD-Professoren.

Gerade in der internationalen Forscher-Alumni-Betreuung steckt für uns ganz viel Musik!


© R. Lohse;  Teilnehmer am internationalen Work Lunch 2016 für internationale Forscher, die als Dresdens Botschafter in ihren Ländern agieren wollen.
© R. Lohse; Teilnehmer am internationalen Work Lunch 2016 für internationale Forscher, die als Dresdens Botschafter in ihren Ländern agieren wollen.